09 August 2007

USA-Reise: Arizona/Utah/Colorado - Juli 2007

weitere Infos unter: www.antonflegar.de

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24.07.2007
Mit CONDOR flog ich nach Las Vegas. Dort startete ich eine Tour, die mich durch Nevada, Utah, Arizona und Colorado führte.
Mittlerweile gab es am Flughafen von Las Vegas ein gemeinsames Center für Mietwagen. Auch mein Autovermieter war dort untergebracht. Ein Shuttle brachte mich zu diesem Mietwagen-Center.
Erster Tageseindruck bei dieser Tour: der Benzinpreis hatte die magische Grenze von 3,-$ geknackt. Langsam aber stetig wird auch in den USA das Benzin teurer. Die Presseberichte, wonach in den USA wegen der Benzinpreise der Trend zu Kleinwagen ging, konnte ich auf der Fahrt nach St. George nicht bestätigen.
In St. George, nahe der Grenze zwischen Nevada und Utah, hatte ich die erste Übernachtung. 

25.07.2007
Die erste Wanderung stand auf dem Programm. Im nördlichen Teil des Zion NP (Kolob Canyon) wanderte ich zunächst insgesamt 13 Meilen zur Kolob Arch. Diese natürliche Brücke soll mit einer Spannweite von 91m die größte Arch in Nordamerika sein. Der Wanderweg führte nicht unmittelbar an dieses Monument heran und von der Distanz sah die Kolob Arch nicht spektakulär groß aus.
Eine zweite Wanderung unternahm ich in der Sektion Kolob Canyon am Taylor Creek. Ein 2 Meilen langer Pfad schlängelte sich in vielen Windungen zu einer Doppel-Arch. Diese waren allerdings nicht frei stehend. Die Doppel-Arch sollte eher als Alcove bezeichnet werden.
Da ich nachmittags wahrscheinlich keinen Campground im Südteil vom Zion Canon NP bekommen hätte, übernachtete ich an den Kolob-Terrassen.

26.07.2007
Im Zion Canyon selbst unternahm ich eine Wanderung auf den Monolithen des so genannten "Angels Landing". 2 Meilen betrug die Entfernung vom Startort am Vigin River zum 1760m hohen Gipfel. Der Aufstieg war sehr steil und die letzten 100 Höhenmeter gestalteten sich alpin. Viele Ketten wurden als Steighilfe entlang von Abgründen montiert. Trotzdem waren viele Amerikaner mit Kindern auf diesem anspruchvollen Steig unterwegs.
Danach fuhr ich Richtung Kanab. Östlich von Kanab gab es in der Paria Wilderness eine Sehenswürdigkeit, die als "The Wave" bezeichnet wurde. Dort waren pro Tag nur 20 Besucher zugelassen. Ich hatte Glück und erhielt mangels Besucher für den folgenden Tag eine Zutrittserlaubnis.
In der Nähe des Hauptquartiers unternahm ich für den Rest des Tages eine kurze Wanderung zu den so genannten Toadstools. Dort standen jede Menge schlanke Hoodoos in weißer und roter Farbe. In dieser phantastisch erodierten Gegend schlenderte ich für zwei Stunden umher.
Abschließend fuhr ich die 8,5 Meilen lange Graded Road zum Wire Pass Trailhead. Dort übernachtete ich, um in aller Frühe die Tour zu den Waves in Angriff zu nehmen. 

27.07.2007
Drei Meilen waren es zu den Waves. Der Wanderweg war zwar mager ausgeschildert, dafür erhielt ich vom Ranger eine Tourbeschreibung mit Fotos. Diese war hervorragend und ausreichend – zumindest für den Hinweg. Weite Streckenteile erfolgten über tiefen Sand. Das erforderte in der Hitze eine gute Kondition. Vor den Waves besuchte ich die Felstürme der so genannten Teepees. Auf dem weiteren Weg zu den Waves verlief ich mich trotz Beschreibung. Ich musste daher ca. eine Meilen zusätzlich laufen und einige Kletterpartien einlegen. In der Hitze schmerzte jede zusätzliche Anstrengung. Dennoch genoss ich am Ziel angekommen die phantastisch geformten Riefen und Rillen der Waves. Nach 7 Stunden kam ich ziemlich groggy wieder am Parkplatz an.
Anschließend fuhr ich nach Kanab. Hier duschte ich mir für 3,-$ die Schmutzfracht vom Leib. Das war herrlich!
Während meiner Fahrt zum Nordrand des Grand Canyon NP setzte Regen ein. Nun hatten mich die Gewitter des Sommer-Monsoon eingeholt. Da im NP alle Plätze ausgebucht waren, suchte ich außerhalb vom Schutzgebiet nach einem Campground. Der nächste Campground außerhalb des NP hieß La Motte. Im Vergleich zur "Non-Profit-Gesellschaft" des NP war der "Gewinn-orientierte" Campground La Motte mit 16,-$ sogar um 2,-$ günstiger.

28.07.2007
Ich versuchte heute den North Kaibab Trail vom Nordrand des Grand Canyon hinunter zum Colorado River. Den South Kaibab Trail mit einer Länge von 6,4 Meilen lief ich bereits vom South Rim aus bis zur Phantom Ranch am Colorado River. Der North Kaibab Trail erstreckte sich jedoch über eine Länge von 14,2 Meilen! Das schafft man hin und zurück kaum an einem Tag. Vielleicht hatte es der Jogger geschafft, der mir bei Meile 3 ohne Wasser und Gepäck trabend bergauf entgegen kam! Ich wanderte bis zur so genannten Roaring Spring. Bis zu diesem idyllischen Ort einer Quelle waren es 4,7 Meilen. Dabei bewältigte ich immerhin einen Höhenunterschied von 930m. Im Vergleich zu den Wanderungen am Südrand war auf dem North Kaibab Trail die Sicht in den Grand Canyon begrenzt und ich sah nicht die gewaltigen Ausmaße des Schluchtensystems. 5:45 Stunden benötigte ich für diese Unternehmung.
Auf dem durchschnittlich 2500m hohen Plateau des North-Rim fuhr ich anschließend noch die Aussichtspunkte entlang den Parkstraßen an. Nur an der südlichsten Stelle, dem Cape Royal, sah ich in der Tiefe den Colorado River.
Abschließend nahm ich die weite Fahrstrecke nach Flagstaff in Angriff. Dort plante ich für den folgenden Tag den höchsten Berg Arizonas, den Humphreys Peak, zu besteigen. Gegen Abend kam ich in Flagstaff in ein Gewitter. Mein Vorhaben einer Bergtour strich ich daher. Ich fuhr weiter nach Winslow, wo ich übernachtete. 

29.07.2007
Die erste Tour des Tages brachte mich zum Homolovi Ruins StPk. Dieser befand sich wenige Meilen von Winslow entfernt. In diesem Stpk besichtigte ich Ruinen und Petroglyphen der prähistorischen Indianer. Der Park war in zwei Sektoren unterteilt. Im ersten Sektor fand ich nur einen Hügel mit ehemaligen Pueblosteinen und jede Menge Bruchstücke von Tongefäßen vor. Der zweite Sektor war interessanter, weil dort einige Puebloräume restauriert waren.

Im nächsten Park, dem Petrified Forest NP, bewunderte ich alle Größen von versteinertem Holz. Rundwege zwischen einer und zwei Meilen Länge brachten mich nahe an die fossilen Gegenstände. Die Landschaft selbst war zwar trocken, aber höchst bunt erodiert. Nicht nur geologisch interessierte Besucher ließen sich durch bunte, lehmige Hügel faszinieren, die von Mineralien durchsetzt waren.
Auf dem weiteren Weg nach Norden zum Canyon de Chelly kam ich an der Hubbell Trading Post StHS vorbei. Die Hauptgebäude wurden im Jahr 1890 errichtet. John Hubbell handelte mit den ortsansässigen Navajo-Indianern.
Am Abend erreichte ich den Eingang zum Canyon de Chelly NM, wo ich auf einem Campground ein Nachtquartier fand.

30.07.2007
Das NM Canyon de Chelly besteht im Prinzip aus einem gabelförmigen Canyonsystem. Am oberen Canyonrand fuhr ich mehrere Aussichtsstellen im Norden und Süden mit dem Auto an. Lediglich an einer Stelle gab es einen Abstieg hinunter in den Canyonboden. Dieser leitete zum White House Pueblo. Diese Wanderung ließ ich mir nicht entgehen.
Für Beträge zwischen 40,- und 50,-$ wurden Autotouren von Navajo-Indianern durch das Canyonsystem angeboten. Ich verzichtete darauf. Privat durften solche Touren nicht durchgeführt werden.
Am Nachmittag führte mich meine weitere Rundfahrt nach Kayenta. Dort suchte ich vergeblich nach einem Campground. Da es noch einige Stunden bis zum Sonnenuntergang waren, fuhr ich noch zum 28 Meilen entfernten Navajo NM. Da es nicht in meinen Karten eingetragen war, freute es mich umso mehr, dass es in diesem kleinen Park einen Campground gab. Kaum zu glauben war, dass er schwach belegt war und keine Gebühren kostete! Durch diese Unterkunft konnte ich für den folgenden Tag die früheste Rangerführung zu den Betatakin-Ruinen buchen.

31.07.2007
Mit einer 11 Personen starken Gruppe ging es auf dem Weg zu den 2,5 Meilen entfernten Betatakin-Ruinen. Die waren zwar auch vom oberen Canyonrand aus zu sehen – aber entsprechend weit weg. Der Pfad hinunter in den Canyon war nicht allzu anstrengend. Mich zermürbten eher die unzählig vielen Stopps. Nachdem der Ranger endlich alle nordamerikanischen Bäume und Sträucher erklärt hatte, kamen wir nach 2 Stunden an der riesigen Ruinenanlage an. 1,5 Stunden hielten wir uns in der Anlage auf. Den Rückmarsch durfte ich dann mit Erlaubnis des Rangers alleine gestalten. Ich wollte nicht wieder viel Zeit verschwenden.
Den Nachmittag des Tages verbrachte ich im Monument Valley. Hier herrschte ein dichtes Gedränge auf der 17 Meilen langen Graded Road. Das war die reinste Staubschlacht. Aber was tut man nicht alles, um möglichst nahe an die riesigen Monolithen zu gelangen! Die aus einigen Western-Filmen bekannten Buttes und Felsnadeln aus rotem Sandstein gab es zwar auch außerhalb vom Monument Valley, aber nicht so häufig. Da der Park in Besitz der Navajo-Indianer war, musste ich trotz NP-Pass Eintritt zahlen. Allerdings sind 5,-$ ein fairer Preis. Dafür musste ich an allen Haltepunkten den kommerziellen Handel mit indianischen Kunstwerken akzeptieren.
Übernachtet hatte ich in dem kleinen Ort Bluff.

01.08.2007
Den Vormittag sah ich für die Anasasi-Ruinen von Hovenweep und Cajon vor. Die Hovenweep-Gebäude wurden um einen kleinen Canyon errichtet. Ein Rundweg von 2 Meilen leitete an den halb verfallenen Ruinen vorbei. Interessanterweise gab es hier einige runde turmähnliche Bauten. Das Pueblo von Cajon war ungefähr 5 Meilen von Hovenweep entfernt, gehörte aber logistisch zu Hovenweep. Über eine drei Meilen lange Graded Road erreichte ich die unbeaufsichtigten Indianerruinen von Cajon.
Danach fuhr ich weiter über die Grenze zwischen Arizona und Colorado. Den Nachmittag verbrachte ich im Mesa Verde NP. Hier besuchte ich mit die interessantesten und größten Pueblo Ruinen in den USA. Allerdings waren lediglich die Komplexe vom Spruce Tree House und vom Step House allgemein zugänglich. Die beiden anderen Pueblos Cliff Palace und Balcony House durfte ich nur in einer geführten Gruppe mit Ranger besuchen. Hierfür musste ich jeweils 3,-$ Eintritt zahlen. Zum Abschluss des Tages unternahm ich im Mesa Verde NP noch einen 2,4 Meilen langen Rundweg zu Petroglyphen.
Damit war der Tag auch schon zu Ende und ich bereit für eine Übernachtung im Mesa Verde NP. 

02.08.2007
Da ich am vorhergehenden Tag nicht alle großen Ruinen-Komplexe besuchen konnte, blieb ich noch einen Vormittag im Mesa Verde NP. Dies reichte aus, um die Ruinen von Step House und Long House zu besichtigen. Letzteres wieder mit einer Gruppe unter Führung eines Rangers.
Auf der Fahrt aus dem NP wurde ich mit zwei weiteren Besuchern wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit von einem Ranger angehalten. Glücklicherweise beließ es der Ranger bei einer Ermahnung. Die Ranger sollten bedenken, dass die Bremsen anfangen zu qualmen, wenn man bei den vorhandenen steilen Gefällen permanent auf 25 Meilen/Std abbremsen muss.
Durango in Colorado war der südöstlichste Punkt meiner Tour. Von hier aus fuhr ich über die HW 550 nach Norden in Richtung Black Canyon of the Gunnison NP. Dabei quälte ich das Auto über drei Pässe, die jeweils 3100m überschritten! Die vielen Kurven und zu jener Zeit die vielen Stopps an Baustellen machten mich mürbe. Da half auch nicht die hochalpine Kulisse. Genervt erreichte ich am Abend den Black Canyon NP, wo ich in respektablen 2500m Höhe mein Nachtlager aufschlug.

03.08.2007
Im Black Canyon NP gab es drei Abstiege vom Canyonrand hinunter zum Gunnison River. Den einfachsten Steig, die Gunnison Route, wollte ich mir antun. 460 Höhenmeter waren bei diesem Abstieg auf einer Länge von einer Meile zu hinterlegen. Der Gunnison Trail hatte es in sich. Permanent sehr steiles Gefälle. Ich fragte mich, ob die schwierigeren Routen den "freien Fall" anbieten. Der Abstieg erfolgte fast in direkter Linie zum Canyonboden. Der Abstieg war als "Naturweg" ausgewiesen und dementsprechend nicht gepflegt. Über Schotter und rutschigen Boden kam ich bergab langsamer voran als auf dem Rückweg. Erschwerend kam hinzu, dass es in der Nacht stark geregnet hatte und dadurch der Pfad noch glitschiger wurde. Eine Kette von 18m Länge war die einzige Hilfe auf der Strecke. Nach 1:20 Stunden kam ich entnervt am Gunnison River an. Auf dem Rückweg waren die meisten Passagen bereits abgetrocknet und nach insgesamt 3 Stunden stand ich wieder am Ausgangspunkt der Tour.
Nach dieser kleinen Tortur fuhr ich noch einige Aussichtspunkte am Rim-Drive an. Dabei erhielt ich spektakuläre senkrechte Tiefsichten von bis zu 700m! Der Black Canyon NP war ein Ort zum Testen der Schwindelfreiheit.
Am Nachmittag ging meine Tour weiter zum Colorado NM. Auch bei diesem Park bewältigte ich einen großen Höhenunterschied. Eine Straße führte von 1400m auf den oberen Rand eines Canyonsystems mit einem Scheitelpunkt von 2500m! Einige kleinere Wanderstrecken brachten mich zu farbigen Naturmonumenten: Coke Ovens, Devils Kitchen, Independence Rock. Das Colorado NM war meine nordöstlichste Tourenstation. Hier übernachtete ich auch.
Ein Dank an dieser Stelle an den Erfinder des Waschlappens. Auf vielen Campgrounds gab es zwar Wasser aber keine Dusche. Wohl dem der einen profanen Waschlappen dabei hat.

04.08.2007
Meine Fahrt ging weiter bis zum Canyonlands NP. Dort besichtigte ich mit dem Distrikt "Island in the Sky" den nördlichen Teil des Parks. Hier fuhr ich an hoch gelegenen Canyonränder entlang und schaute in die tiefen Schluchten hinunter. Im südlichen Distrikt "Needles" ist es genau umgekehrt. Im Distrikt "Island in the Sky" fand ich weniger spektakuläre Felsformationen vor. Kurze Wanderwege und viele Aussichtstellen zeigten dennoch interessante Eindrücke vom Canyonlands NP. Zur "besseren Orientierung" kletterte ich auf den Aztek-Hill im nebenstehenden Foto.
Wegen Souvenirs suchte ich noch das nahe gelegene Moab auf. Dort war mit 37oC der heißeste Tag meiner Rundtour. Zum Glück musste ich nicht lange nach entsprechenden Läden suchen. Die standen in Moab in Reih und Glied.
Über Green River und Hanksville fuhr ich zum Tagesabschluss zum Capititol Reef NP, wo ich mein Nachtlager aufschlug. An diesem Tag fuhr ich mit 341 Meilen die weiteste Entfernung dieser Tour.

05.08.2007
Obwohl ich bereits öfters im Capitol Reef NP war, kannte ich noch nicht alle Wanderwege. Daher lohnte sich auf dem Weg zurück nach Las Vegas ein Abstecher zu diesem Park. Diesmal schaute ich mir die Goosenecks an. Eine kurze Graded Road leitete zu diesem Aussichtspunkt. Von einem Canyonrand aus schaute ich auf den 200m weiter unten mäandernden Sulphur Creek. Die Schlucht selbst war in hellen gelben Farben getönt. Daher wohl der Name Schwefel-Fluss.
Die letzte Besichtigung dieser Rundfahrt machte ich im Fremont Indian StPk. In diesem kleinen Park in der Nähe von Richfield bewunderte ich Petroglyphen der prähistorischen Indianer. Allerdings musste ich hierfür einige Stellen durch gewandte Kraxeleien über steile Schotterfelder erschließen. Die Felsgravuren auf dem "Normalweg" waren mir zu weit entfernt und benötigten ein gutes Teleobjektiv. Neben der indianischen Vergangenheit erkundete ich im Fremont Indian StPk über kurze Wanderwege auch die wild zerklüftete Felslandschaft.
Der heutige Tag brachte mich bis nach Cedar City.

06.08.2007
Dieser Tourentag war der Tag des Abflugs. Ich hatte nur noch die Fahrt von Cedar City nach Las Vegas auf dem Programm. Für die 150 Meilen hatte ich bis 13:00 Uhr Zeit. Der Flug zurück nach Frankfurt ging mit CONDOR um 15:00 Uhr. Auf dem Weg nach Las Vegas sah ich den dritten Unfall auf der Tour. Bei allen Unfällen hatten sich die Autos jeweils überschlagen. In Las Vegas war mit 37oC der Temperaturhöhepunkt meiner Tour. An diesem Tag benutzte ich zum ersten Mal die Klimaanlage des Autos, weil ich wegen des Heimflugs lange Hosen anziehen musste und ich nicht mehr schwitzen wollte.


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26 März 2007

USA-Reise: Arizona - März 2007

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25.03.2007 Der Flug ging von Frankfurt nach Las Vegas.

Auf dem Programm standen Stateparks und Nationalparks in Arizona. 11 Tage hatte ich für diese Tour eingeplant.
Gleich am ersten Tag begann ich die Autofahrt nach Arizona. Vom Autoverleiher erhielt ich ein schwarzes Auto vom Typ Chevrolet Cobalt. Ich fuhr zunächst von Las Vegas nach Needles. In Needles war die erste Übernachtung auf einem Campground am River Colorado.

26.03.2007
Die Fahrt ging an diesem Tag zunächst von Needles über Blythe nach Quartzsite. 19 Meilen südlich von Quartzsite befand sich der Palm Canyon. Dort standen die einzigen nicht gepflanzten California Palms. Eine 9 Meilen lange Dirt Road leitete dorthin. Die Palmen wuchsen in einiger Höhe in einem Seitencanyon. Am Ende einer 20-minütigen Wanderstrecke sah ich die Palmen hoch oben in einem steilen Seitencanyon. Über große Felsblöcke erkletterte ich die Palmen. Zwei kritische Stellen stressten mich enorm. Aber ich konnte sie unbeschadet erreichen.
Danach fuhr ich nach Yuma, an der mexikanischen Grenze. In diesem Ort besichtigte ich ein Gefängnis aus dem Jahr 1870. Hier wurde der damalige Strafvollzug interessant dargestellt.
Übernachtet hatte ich auf einem Rastplatz an der HW 10, ca. 100 Meilen östlich von Yuma. 

27.03.2007
In der Nacht ließ ich den Autoschlüssel im Zylinder stecken. Mit Entsetzen musste ich am Morgen feststellen, dass der Motor nicht mehr startete. Da der Autoschlüssel steckte, blieb das Standlicht eingeschaltet. Das hatte ich nicht bemerkt. Das Ergebnis war eine leere Batterie. Dadurch funktionierte nichts mehr. Selbst den Schlüssel bekam ich nicht mehr aus dem Schloss. Ein Amerikaner half mir mit einem Starterkabel das Auto wieder in Fahrt zu bringen.
Nach diesem Schrecken fuhr ich zum Painted Rock StPk. Dort waren auf einer Halde von großen dunklen Felsbrocken jede Menge indianische Zeichen (Petroglyphen) eingeritzt.
Meine Route führte anschließend weiter zum Organ Pipe Cactus NM. Hier führte ich 3 Wandertouren von jeweils 4 Meilen Länge durch. Ein steiler Pfad brachte mich zu einer Arch. Der Abstecher unmittelbar zur Arch selbst war aber nicht offiziell. Den fand ich auch nur durch Zufall. Im nebenstehenden Bild sind die für den Nationalpark typischen Organ Pipe Kakteen zu sehen. Nach dem Besuch eines Minengeländes gab es einen Sandsturm. Ich fuhr sofort weiter und umging so den ärgsten Sturm. Übernachtung hatte ich wieder auf einem Rastplatz. Diesmal nördlich von Casa Grande. 

28.03.2007
Die Indianerruinen von Casa Grande standen als Erstes auf dem heutigen Programm. Der Ort war ein wenig schwierig zu finden. Ein riesiges Dach schützte in diesem Park die größte Adoberuine vor Erosion.
Anschließend unternahm ich die erste Wanderung des Tages auf den 1500m hohen Picacho-Peak im gleichnamigen StPk. Das war der reinste Klettersteig! Höchst interessant und abwechslungsreich. Immerhin bewältigte ich einen Höhenunterschied von 500m!
Die nächste Anfahrtstelle war der Catalina StPk. Dort machte ich eine Wanderung von 5,2 Meilen zu einigen Pools. Dabei hinterlegte ich einen Höhenunterschied von 320m. Zum Tagesabschluss ging meine Fahrt weiter durch ganz Nord-Tucson zum westlichen Saguaro NP. Hier übernachtete ich. 

29.03.2007
Im Saguaro NM unternahm ich meine bisher längste Wanderung. Der Hugh Norris Trail brachte mich über eine Gesamtdistanz von 10 Meilen zum 1500m hohen Wasson Peak. Dies war der höchste Berg im Saguaro NP. Auf der Route hinterlegte ich immerhin 600 Höhenmeter! Ab und zu musste auch mal ein Felsbrocken aus dem Weg geräumt werden (siehe Foto). Eine Amerikanerin bezeichnete mich wegen meiner Wanderstöcke als "Two-Stick-Charlie".
Eine kleine Tour von wenigen Minuten führte mich im westlichen Parkteil zum Signal Hill. Hier bewunderte ich in Stein gemeißelte indianische Petroglyphen.
Nach so viel Landschaft war etwas Kultur angesagt.
Nach dem Saguaro NP wollte ich die Old Tucson Studios besichtigen. Auf diese Unternehmung verzichtete ich. Ich war nicht bereit, 16,-$ für eine Wild-West-Stadt zu bezahlen, die für Filmaufnahmen errichtet wurde.
Südlich von Tucson befand sich die Mission St. Xavier. Leider war wegen Renovierung eines der beiden Türme eingehüllt. Innen konnte ich den Glanz vergangener "religiöser Zeiten" studieren. Bei angenehm kühlen Temperaturen und gregorianischen Chorälen im Hintergrund ließ es sich hier aushalten.
Übernachtet hatte ich auf der HW 19 bei Tumacacori.

30.03.2007
Heute hatte ich den GAU. Das Auto sprang wieder nicht an. Die Batterie war noch voll - die Elektronik spielte diesmal verrückt. Vielleicht war eine automatische Blockade eingebaut. Ich war nämlich genau 1000 Meilen unterwegs! Nach einem zweiten (drohenden) Anruf bei der Autoverleihfirma musste ich insgesamt 3,5 Stunden auf einen Ersatzwagen aus Tucson warten. Angeblich war der Abschleppdienst überbeschäftigt. Als ob es in ganz Tucson nur einen einzigen Abschleppwagen gab. Dann kam doch ein Fahrer mit einem Ersatzwagen. Der stand eine Stunde später immer noch auf dem Rastplatz! Das neue Auto war ein koreanischer KIA. Dieses Auto hatte eine wesentlich stabilere Straßenlage als der Chevrolet.
Südlich von Tucson lag an der HW 19 nahe der mexikanischen Grenze der Ort Tumacacori. Dies war ebenfalls eine alte spanische Mission. Seltsamerweise konnten mir die Einheimischen an der Tankstelle, in ungefähr 500m Entfernung zum Nationalmonument, nicht erklären, wo die Mission steht! Erst der Supervisor konnte eine Auskunft geben! Interessant war das Missionsgebäude lediglich von außen. Innen waren nur noch kahle Wände zu betrachten.
Kurioserweise wurden (nur) südlich von Tucson auf der HW 19 die Entfernungen in km angegeben. Vielleicht wegen der vielen Mexikaner in dieser Gegend?
Von Tumacacori fuhr ich dann wieder zurück nach Tucson zum östlichen Teil des Saguaro NP. Durch Tucson zu fahren war ein Horror für mich (wie in jeder Großstadt). Das permanente Anhalten und Anfahren an den vielen Ampeln nervte mich. In USA gibt es selten "grüne Wellen".
Im Saguaro NP entspannte ich mich dann auf einem insgesamt 5,2 Meilen langen Wanderweg. Ziel dieser Tour war ein kleiner Wasserfall. Der war trotz Frühjahr wirklich mager. Die Unterkunft bezog ich diesmal in einem KOA-Campground in Benson. Hier duschte ich zum ersten Mal bei klassischer Musik im Hintergrund. Welch eine Kultur in USA!

31.03.2007
An diesem Tourentag wollte ich zunächst die Kartschner Tropfsteinhöhlen besuchen. In diesem StPk stimmten aber die finanziellen Relationen nicht mehr. Für den Park wollten die privaten Eigentümer 5,-$ und für die Höhlen zusätzlich 18,-$ sehen! Für einen Zeltplatz ohne Dusche und Internet (im Gegensatz zum nahen KOA-Campground) musste man 22,-$ bezahlen! Für einen Dollar mehr hatte ich bei KOA alle Annehmlichkeiten. Also boykottierte ich die Kartschner Caverns und fuhr weiter nach Tombstone.
Tombstone war ein touristisch aufgemachter Ort. Es war trotzdem interessant, wie der Ort im Stil des Wilden Westens aufgebaut wurde. Die Geschäfte kamen nicht dominant zur Geltung. In Tombstone wurden sogar die Büffel gehängt (siehe Foto). Auch das Büro der Polizei wurde im alten Stil errichtet. Wyatt Earp hatte ich nicht angetroffen. Vielleicht war er gerade im OK-Corral beschäftigt.
Danach (be)suchte ich noch zwei richtige Ghost Towns. In Gleeson und Pearce standen noch ein paar Ruinen der ehemaligen Goldgräber-Städte. In Pearce machte ich mir die Mühe und wanderte zu einem Hang mit einigen Minenlöchern. Außer die Sicht auf ein paar alte Gerätschaften, konnte ich noch das Panorama in die Umgebung genießen.
Zum Tagesabschluss fuhr ich zum Chiricahua NM. Es gibt wohl kaum einen Ort mit so viel Balanced Rocks und Felstürmen wie in diesem Park. Hier machte ich eine Tour von 9 Meilen. Auf dieser Strecke sah ich fast alle sehenswerten Objekte des Schutzgebietes. Hier passierte mir das Missgeschick, dass sich der Reißverschluss meines Rucksacks öffnete. Natürlich fiel der Schlüssel von zu Hause aus dem Rucksack! Dies hatte ich zu spät bemerkt. Gegen Ende meiner Tour traf ich an einer Abzweigung einen Amerikaner, dem ich bereits 2 Stunden vorher begegnet war. In diesem Fall glaube ich an die göttliche Vorsehung. Dieser Mensch hatte meinen Schlüssel gefunden!!! Wenn ich nur wenige Minuten früher an der Abzweigung gewesen wäre, hätte ich den Schlüssel nie mehr gesehen! Zur Belohnung schenkte ich dem Finder meine deutschen Kekse. 

01.04.2007
Die erste Attraktion dieses Tages war das Tonto NM. Hier errichteten Indianer der Anasazi in zwei Höhlen ihre Häuser. Die Ruinen der erste Höhle durfte jedermann eigenständig besichtigen. Für die zweite, größere Höhle war der Zutritt nur mit einem Ranger möglich. Leider waren die Touren nur Wochen im voraus buchbar. Ich hatte auch als Standby für abgesagte Reservierungen keine Chance.
Die nächste Sehenswürdigkeit war die Tonto Natural Bridge. Vor 20 Jahren war hier noch wilde Einsamkeit. Mittlerweile wurde hier ein StPk mit entsprechenden Gebäuden und Annehmlichkeiten eingerichtet. Dafür lagen hier jetzt keine Dosen mehr herum! Ein kurzer Trail führte unter die riesige natürliche Brücke durch.
Am Ende des Tages kam ich am Montezuma Castle NM südlich von Flaggstaff an. Ein sehr gut erhaltenes Indianerpueblo, das in einer Felsenhöhle errichtet wurde. Allerdings gab es keinen Zutritt in das Pueblo. Es durfte lediglich aus der Distanz studiert werden.
Übernachtet hatte ich in der Nähe von Montezuma Castle auf einem Rastplatz.

02.04.2007
Die erste Fahrt ging zum nahe gelegenen Montezuma Well. Ein großer Teich befand sich inmitten einer kraterähnlichen Senke. Am Rand der Senke "klebten" die prähistorischen Indianer drei Gebäude an die Wand. Die Bewohner konnten damals von der Wohnung aus direkt in den Teich springen.
Eine weitere Indianerruine befand sich mit Tuzigoot NM in der Nähe. Die Beschilderung zu diesem Nationalmonument war äußerst mager. Ich hatte mich daher auch etwas verfahren.
Weitere 10 Meilen weiter besuchte ich die ehemalige Minenstadt Jerome. Hier richteten Künstler einige Häuser wieder im alten Stil her und funktionierten einige der Gebäude zu Geschäften um. Das Auto musste 400 Höhenmeter auf kurzer Strecke bewältigen. Dementsprechend steil war die Straße.
Sedona war umgeben von vielen interessanten roten Felstürme. Die zu erreichen gestaltete sich mühselig. Die Gegend war total zersiedelt. Zwei kleinere Wanderungen auf den Cathedral Rock und auf den Bell Rock führte ich in der Gegend durch. Sedona war ein Paradebeispiel für die Zerstörung einer fotogenen Landschaft, wenn sie nicht als Schutzgebiet ausgewiesen wird.
In der Nähe von Flagstaff übernachtete ich an der HW 40 auf einem Rastplatz.

03.04.2007
Ich disponierte meine Tour um. Der geplante Weg zum Petrified Forest NP war doch zu weit entfernt. Nun fuhr ich den Grand Canyon NP an. Ich wagte es zum dritten Mal zum Colorado-River hinab zu steigen. Um 6:00 Uhr fuhr ich in den Park. Das war auch gut so, denn um 7:00 Uhr erreichte ich dadurch den Treffpunkt für den Express-Bus im Grand Canyon Village. Dieser brachte mich zum Trailhead des Kaibab-Trails. Dies hatte den Vorteil, dass ich als Rundweg den Bright-Angel-Trail für den Rückweg nehmen konnte. Der steilere Kaibab-Trail brachte mich zunächst in 3,5 Stunden bis zum Colorado-River hinunter. Den Colorado sah ich erst bei Höhenmeter 1600 zum ersten Mal (siehe Foto). An der Phantom Ranch hielt ich meine qualmenden Füße in den Colorado. Der Höhenunterschied zwischen Canyonrand und Colorado betrug insgesamt 1500m(!). Ein gewaltiges Pensum wartete nun über den Bright-Angel-Trail von 700m wieder hinauf auf 2200m. Für den Aufstieg benötigte ich 5,5 Stunden. Mein Generator lief dabei heiß! Was mich störte, waren die vielen Mulis, die die gehschwachen Touristen in den Grand Canyon tragen. Da kam ich mir ziemlich dämlich vor, wenn ich schweißtriefend an den berittenen Touris in ihren weißen T-Skirts vorbei lief. Den durch die Mulis aufgewirbelten Staub einzuatmen war auch keine Freude. Den Mulis sollte auch wie in Wien eine "Kot-Tasche" umgehängt werden. Oft stank es nach Jauche und ich musste permanent den Muliäpfeln ausweichen.
Grand Canyon Village selbst schockte mich. Kaum zu glauben, zu welchen Dimensionen der Ort innerhalb der letzten 20 Jahre gewuchert war. Ich hatte Probleme, in dem Wirrwarr von Straßen und Gebäuden, meinen Parkplatz wieder zu finden.
Ich verließ den Grand Canyon NP in östliche Richtung. Die Fahrt brachte mich bis zum Sunset Crater NM. Dort blieb ich über Nacht.

04.04.07
An diesem Tag unternahm ich die letzten Sightseeing-Touren dieser USA-Reise. Im Sunset Crater NM wanderte ich zwei kleinere Routen. Dabei besichtigte ich die Auswirkungen der Vulkanaktivitäten, die es bei dem Ausbruch des Sunset Craters vor ungefähr 1000 Jahren gegeben hatte.
In der Nähe zum Sunset Crater NM erforschte ich im Wupatki NM mehrere Indianer-Ruinen. Da ich früh morgens unterwegs war, fotografierte ich die ersten Ruinen ohne Menschen im Hintergrund.
Als letzten Park dieser Rundreise besuchte ich das Walnut Canyon NM. Dieser befand sich 4 Meilen östlich von Flagstaff. In diesem Park gab es viele so genannte Cliff Dwellings zu bewundern. Insgesamt 630 Stufen (!) brachten die Besucher zu den Felsnischen mit den Ruinen.
Meine letzte Unterkunft hatte ich auf einem Campground in Kingman.

05.04.07
An diesem Tag war mein Rückflug. Von Kingman fuhr ich zurück nach Las Vegas. Die Entfernung von 120 Meilen konnte ich ohne Stress an einem Vormittag hinterlegen. Der Flug ging erst um 16:55 Uhr. Nach 2440 Meilen schloss sich der Tourenkreis wieder in der Automietstation. Die Mietwagen wurden mittlerweile in einem neuen Gebäude zurückgegeben. Die Rückgabe der Autos gestaltete sich dadurch wesentlich effektiver und einfacher.

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