26 März 2007

USA-Reise: Arizona - März 2007

weitere Infos unter: www.antonflegar.de

Hinweis: Bilder zum Vergößern anklicken!

25.03.2007 Der Flug ging von Frankfurt nach Las Vegas.

Auf dem Programm standen Stateparks und Nationalparks in Arizona. 11 Tage hatte ich für diese Tour eingeplant.
Gleich am ersten Tag begann ich die Autofahrt nach Arizona. Vom Autoverleiher erhielt ich ein schwarzes Auto vom Typ Chevrolet Cobalt. Ich fuhr zunächst von Las Vegas nach Needles. In Needles war die erste Übernachtung auf einem Campground am River Colorado.

26.03.2007
Die Fahrt ging an diesem Tag zunächst von Needles über Blythe nach Quartzsite. 19 Meilen südlich von Quartzsite befand sich der Palm Canyon. Dort standen die einzigen nicht gepflanzten California Palms. Eine 9 Meilen lange Dirt Road leitete dorthin. Die Palmen wuchsen in einiger Höhe in einem Seitencanyon. Am Ende einer 20-minütigen Wanderstrecke sah ich die Palmen hoch oben in einem steilen Seitencanyon. Über große Felsblöcke erkletterte ich die Palmen. Zwei kritische Stellen stressten mich enorm. Aber ich konnte sie unbeschadet erreichen.
Danach fuhr ich nach Yuma, an der mexikanischen Grenze. In diesem Ort besichtigte ich ein Gefängnis aus dem Jahr 1870. Hier wurde der damalige Strafvollzug interessant dargestellt.
Übernachtet hatte ich auf einem Rastplatz an der HW 10, ca. 100 Meilen östlich von Yuma. 

27.03.2007
In der Nacht ließ ich den Autoschlüssel im Zylinder stecken. Mit Entsetzen musste ich am Morgen feststellen, dass der Motor nicht mehr startete. Da der Autoschlüssel steckte, blieb das Standlicht eingeschaltet. Das hatte ich nicht bemerkt. Das Ergebnis war eine leere Batterie. Dadurch funktionierte nichts mehr. Selbst den Schlüssel bekam ich nicht mehr aus dem Schloss. Ein Amerikaner half mir mit einem Starterkabel das Auto wieder in Fahrt zu bringen.
Nach diesem Schrecken fuhr ich zum Painted Rock StPk. Dort waren auf einer Halde von großen dunklen Felsbrocken jede Menge indianische Zeichen (Petroglyphen) eingeritzt.
Meine Route führte anschließend weiter zum Organ Pipe Cactus NM. Hier führte ich 3 Wandertouren von jeweils 4 Meilen Länge durch. Ein steiler Pfad brachte mich zu einer Arch. Der Abstecher unmittelbar zur Arch selbst war aber nicht offiziell. Den fand ich auch nur durch Zufall. Im nebenstehenden Bild sind die für den Nationalpark typischen Organ Pipe Kakteen zu sehen. Nach dem Besuch eines Minengeländes gab es einen Sandsturm. Ich fuhr sofort weiter und umging so den ärgsten Sturm. Übernachtung hatte ich wieder auf einem Rastplatz. Diesmal nördlich von Casa Grande. 

28.03.2007
Die Indianerruinen von Casa Grande standen als Erstes auf dem heutigen Programm. Der Ort war ein wenig schwierig zu finden. Ein riesiges Dach schützte in diesem Park die größte Adoberuine vor Erosion.
Anschließend unternahm ich die erste Wanderung des Tages auf den 1500m hohen Picacho-Peak im gleichnamigen StPk. Das war der reinste Klettersteig! Höchst interessant und abwechslungsreich. Immerhin bewältigte ich einen Höhenunterschied von 500m!
Die nächste Anfahrtstelle war der Catalina StPk. Dort machte ich eine Wanderung von 5,2 Meilen zu einigen Pools. Dabei hinterlegte ich einen Höhenunterschied von 320m. Zum Tagesabschluss ging meine Fahrt weiter durch ganz Nord-Tucson zum westlichen Saguaro NP. Hier übernachtete ich. 

29.03.2007
Im Saguaro NM unternahm ich meine bisher längste Wanderung. Der Hugh Norris Trail brachte mich über eine Gesamtdistanz von 10 Meilen zum 1500m hohen Wasson Peak. Dies war der höchste Berg im Saguaro NP. Auf der Route hinterlegte ich immerhin 600 Höhenmeter! Ab und zu musste auch mal ein Felsbrocken aus dem Weg geräumt werden (siehe Foto). Eine Amerikanerin bezeichnete mich wegen meiner Wanderstöcke als "Two-Stick-Charlie".
Eine kleine Tour von wenigen Minuten führte mich im westlichen Parkteil zum Signal Hill. Hier bewunderte ich in Stein gemeißelte indianische Petroglyphen.
Nach so viel Landschaft war etwas Kultur angesagt.
Nach dem Saguaro NP wollte ich die Old Tucson Studios besichtigen. Auf diese Unternehmung verzichtete ich. Ich war nicht bereit, 16,-$ für eine Wild-West-Stadt zu bezahlen, die für Filmaufnahmen errichtet wurde.
Südlich von Tucson befand sich die Mission St. Xavier. Leider war wegen Renovierung eines der beiden Türme eingehüllt. Innen konnte ich den Glanz vergangener "religiöser Zeiten" studieren. Bei angenehm kühlen Temperaturen und gregorianischen Chorälen im Hintergrund ließ es sich hier aushalten.
Übernachtet hatte ich auf der HW 19 bei Tumacacori.

30.03.2007
Heute hatte ich den GAU. Das Auto sprang wieder nicht an. Die Batterie war noch voll - die Elektronik spielte diesmal verrückt. Vielleicht war eine automatische Blockade eingebaut. Ich war nämlich genau 1000 Meilen unterwegs! Nach einem zweiten (drohenden) Anruf bei der Autoverleihfirma musste ich insgesamt 3,5 Stunden auf einen Ersatzwagen aus Tucson warten. Angeblich war der Abschleppdienst überbeschäftigt. Als ob es in ganz Tucson nur einen einzigen Abschleppwagen gab. Dann kam doch ein Fahrer mit einem Ersatzwagen. Der stand eine Stunde später immer noch auf dem Rastplatz! Das neue Auto war ein koreanischer KIA. Dieses Auto hatte eine wesentlich stabilere Straßenlage als der Chevrolet.
Südlich von Tucson lag an der HW 19 nahe der mexikanischen Grenze der Ort Tumacacori. Dies war ebenfalls eine alte spanische Mission. Seltsamerweise konnten mir die Einheimischen an der Tankstelle, in ungefähr 500m Entfernung zum Nationalmonument, nicht erklären, wo die Mission steht! Erst der Supervisor konnte eine Auskunft geben! Interessant war das Missionsgebäude lediglich von außen. Innen waren nur noch kahle Wände zu betrachten.
Kurioserweise wurden (nur) südlich von Tucson auf der HW 19 die Entfernungen in km angegeben. Vielleicht wegen der vielen Mexikaner in dieser Gegend?
Von Tumacacori fuhr ich dann wieder zurück nach Tucson zum östlichen Teil des Saguaro NP. Durch Tucson zu fahren war ein Horror für mich (wie in jeder Großstadt). Das permanente Anhalten und Anfahren an den vielen Ampeln nervte mich. In USA gibt es selten "grüne Wellen".
Im Saguaro NP entspannte ich mich dann auf einem insgesamt 5,2 Meilen langen Wanderweg. Ziel dieser Tour war ein kleiner Wasserfall. Der war trotz Frühjahr wirklich mager. Die Unterkunft bezog ich diesmal in einem KOA-Campground in Benson. Hier duschte ich zum ersten Mal bei klassischer Musik im Hintergrund. Welch eine Kultur in USA!

31.03.2007
An diesem Tourentag wollte ich zunächst die Kartschner Tropfsteinhöhlen besuchen. In diesem StPk stimmten aber die finanziellen Relationen nicht mehr. Für den Park wollten die privaten Eigentümer 5,-$ und für die Höhlen zusätzlich 18,-$ sehen! Für einen Zeltplatz ohne Dusche und Internet (im Gegensatz zum nahen KOA-Campground) musste man 22,-$ bezahlen! Für einen Dollar mehr hatte ich bei KOA alle Annehmlichkeiten. Also boykottierte ich die Kartschner Caverns und fuhr weiter nach Tombstone.
Tombstone war ein touristisch aufgemachter Ort. Es war trotzdem interessant, wie der Ort im Stil des Wilden Westens aufgebaut wurde. Die Geschäfte kamen nicht dominant zur Geltung. In Tombstone wurden sogar die Büffel gehängt (siehe Foto). Auch das Büro der Polizei wurde im alten Stil errichtet. Wyatt Earp hatte ich nicht angetroffen. Vielleicht war er gerade im OK-Corral beschäftigt.
Danach (be)suchte ich noch zwei richtige Ghost Towns. In Gleeson und Pearce standen noch ein paar Ruinen der ehemaligen Goldgräber-Städte. In Pearce machte ich mir die Mühe und wanderte zu einem Hang mit einigen Minenlöchern. Außer die Sicht auf ein paar alte Gerätschaften, konnte ich noch das Panorama in die Umgebung genießen.
Zum Tagesabschluss fuhr ich zum Chiricahua NM. Es gibt wohl kaum einen Ort mit so viel Balanced Rocks und Felstürmen wie in diesem Park. Hier machte ich eine Tour von 9 Meilen. Auf dieser Strecke sah ich fast alle sehenswerten Objekte des Schutzgebietes. Hier passierte mir das Missgeschick, dass sich der Reißverschluss meines Rucksacks öffnete. Natürlich fiel der Schlüssel von zu Hause aus dem Rucksack! Dies hatte ich zu spät bemerkt. Gegen Ende meiner Tour traf ich an einer Abzweigung einen Amerikaner, dem ich bereits 2 Stunden vorher begegnet war. In diesem Fall glaube ich an die göttliche Vorsehung. Dieser Mensch hatte meinen Schlüssel gefunden!!! Wenn ich nur wenige Minuten früher an der Abzweigung gewesen wäre, hätte ich den Schlüssel nie mehr gesehen! Zur Belohnung schenkte ich dem Finder meine deutschen Kekse. 

01.04.2007
Die erste Attraktion dieses Tages war das Tonto NM. Hier errichteten Indianer der Anasazi in zwei Höhlen ihre Häuser. Die Ruinen der erste Höhle durfte jedermann eigenständig besichtigen. Für die zweite, größere Höhle war der Zutritt nur mit einem Ranger möglich. Leider waren die Touren nur Wochen im voraus buchbar. Ich hatte auch als Standby für abgesagte Reservierungen keine Chance.
Die nächste Sehenswürdigkeit war die Tonto Natural Bridge. Vor 20 Jahren war hier noch wilde Einsamkeit. Mittlerweile wurde hier ein StPk mit entsprechenden Gebäuden und Annehmlichkeiten eingerichtet. Dafür lagen hier jetzt keine Dosen mehr herum! Ein kurzer Trail führte unter die riesige natürliche Brücke durch.
Am Ende des Tages kam ich am Montezuma Castle NM südlich von Flaggstaff an. Ein sehr gut erhaltenes Indianerpueblo, das in einer Felsenhöhle errichtet wurde. Allerdings gab es keinen Zutritt in das Pueblo. Es durfte lediglich aus der Distanz studiert werden.
Übernachtet hatte ich in der Nähe von Montezuma Castle auf einem Rastplatz.

02.04.2007
Die erste Fahrt ging zum nahe gelegenen Montezuma Well. Ein großer Teich befand sich inmitten einer kraterähnlichen Senke. Am Rand der Senke "klebten" die prähistorischen Indianer drei Gebäude an die Wand. Die Bewohner konnten damals von der Wohnung aus direkt in den Teich springen.
Eine weitere Indianerruine befand sich mit Tuzigoot NM in der Nähe. Die Beschilderung zu diesem Nationalmonument war äußerst mager. Ich hatte mich daher auch etwas verfahren.
Weitere 10 Meilen weiter besuchte ich die ehemalige Minenstadt Jerome. Hier richteten Künstler einige Häuser wieder im alten Stil her und funktionierten einige der Gebäude zu Geschäften um. Das Auto musste 400 Höhenmeter auf kurzer Strecke bewältigen. Dementsprechend steil war die Straße.
Sedona war umgeben von vielen interessanten roten Felstürme. Die zu erreichen gestaltete sich mühselig. Die Gegend war total zersiedelt. Zwei kleinere Wanderungen auf den Cathedral Rock und auf den Bell Rock führte ich in der Gegend durch. Sedona war ein Paradebeispiel für die Zerstörung einer fotogenen Landschaft, wenn sie nicht als Schutzgebiet ausgewiesen wird.
In der Nähe von Flagstaff übernachtete ich an der HW 40 auf einem Rastplatz.

03.04.2007
Ich disponierte meine Tour um. Der geplante Weg zum Petrified Forest NP war doch zu weit entfernt. Nun fuhr ich den Grand Canyon NP an. Ich wagte es zum dritten Mal zum Colorado-River hinab zu steigen. Um 6:00 Uhr fuhr ich in den Park. Das war auch gut so, denn um 7:00 Uhr erreichte ich dadurch den Treffpunkt für den Express-Bus im Grand Canyon Village. Dieser brachte mich zum Trailhead des Kaibab-Trails. Dies hatte den Vorteil, dass ich als Rundweg den Bright-Angel-Trail für den Rückweg nehmen konnte. Der steilere Kaibab-Trail brachte mich zunächst in 3,5 Stunden bis zum Colorado-River hinunter. Den Colorado sah ich erst bei Höhenmeter 1600 zum ersten Mal (siehe Foto). An der Phantom Ranch hielt ich meine qualmenden Füße in den Colorado. Der Höhenunterschied zwischen Canyonrand und Colorado betrug insgesamt 1500m(!). Ein gewaltiges Pensum wartete nun über den Bright-Angel-Trail von 700m wieder hinauf auf 2200m. Für den Aufstieg benötigte ich 5,5 Stunden. Mein Generator lief dabei heiß! Was mich störte, waren die vielen Mulis, die die gehschwachen Touristen in den Grand Canyon tragen. Da kam ich mir ziemlich dämlich vor, wenn ich schweißtriefend an den berittenen Touris in ihren weißen T-Skirts vorbei lief. Den durch die Mulis aufgewirbelten Staub einzuatmen war auch keine Freude. Den Mulis sollte auch wie in Wien eine "Kot-Tasche" umgehängt werden. Oft stank es nach Jauche und ich musste permanent den Muliäpfeln ausweichen.
Grand Canyon Village selbst schockte mich. Kaum zu glauben, zu welchen Dimensionen der Ort innerhalb der letzten 20 Jahre gewuchert war. Ich hatte Probleme, in dem Wirrwarr von Straßen und Gebäuden, meinen Parkplatz wieder zu finden.
Ich verließ den Grand Canyon NP in östliche Richtung. Die Fahrt brachte mich bis zum Sunset Crater NM. Dort blieb ich über Nacht.

04.04.07
An diesem Tag unternahm ich die letzten Sightseeing-Touren dieser USA-Reise. Im Sunset Crater NM wanderte ich zwei kleinere Routen. Dabei besichtigte ich die Auswirkungen der Vulkanaktivitäten, die es bei dem Ausbruch des Sunset Craters vor ungefähr 1000 Jahren gegeben hatte.
In der Nähe zum Sunset Crater NM erforschte ich im Wupatki NM mehrere Indianer-Ruinen. Da ich früh morgens unterwegs war, fotografierte ich die ersten Ruinen ohne Menschen im Hintergrund.
Als letzten Park dieser Rundreise besuchte ich das Walnut Canyon NM. Dieser befand sich 4 Meilen östlich von Flagstaff. In diesem Park gab es viele so genannte Cliff Dwellings zu bewundern. Insgesamt 630 Stufen (!) brachten die Besucher zu den Felsnischen mit den Ruinen.
Meine letzte Unterkunft hatte ich auf einem Campground in Kingman.

05.04.07
An diesem Tag war mein Rückflug. Von Kingman fuhr ich zurück nach Las Vegas. Die Entfernung von 120 Meilen konnte ich ohne Stress an einem Vormittag hinterlegen. Der Flug ging erst um 16:55 Uhr. Nach 2440 Meilen schloss sich der Tourenkreis wieder in der Automietstation. Die Mietwagen wurden mittlerweile in einem neuen Gebäude zurückgegeben. Die Rückgabe der Autos gestaltete sich dadurch wesentlich effektiver und einfacher.

weitere Infos unter: www.antonflegar.de