Hinweis: Bilder zum Vergrößern anklicken
19.08.2015
Mit der Iceland Air ging es von Frankfurt über Reykjavik nach Denver. Am Frankfurter Flughafen bin ich ohne zu warten durch die Personenkontrolle gekommen. Das war wie vor 30 Jahren, als man noch ohne Überprüfung fliegen konnte.
Das Flugzeug nach Reykjavik startete 20 Minuten verspätet, weil eine Frachttür zunächst nicht geschlossen werden konnte. Die Verspätung hatte zum Glück keine Auswirkung auf den Verbindungsflug von Reykjavik nach Denver.
In Denver gab es ein neues Einreiseverfahren. Es wurde ein so genannter Selfcheck eingerichtet. Dadurch verringerte sich die Wartezeit beim Beamten der Immigration auf sage und schreibe 5 Minuten. Solch eine Minimalzeit habe ich bei der Einreise in die USA noch nie erlebt. Dafür wurde die Zeit bei der Gepäckausgabe wieder eingebüßt. Das Förderband wollte nicht wie gewünscht das Gepäck transportieren. Letztlich mussten die Gepäckstücke manuell befördert werden.
Bei der Autoverleihfirma hatte ich einen netten Angestellten, der extra für mich einen SUV mit 4WD aus der Waschstraße holen ließ. Ich erhielt einen schwarzen "Ford Escape Titanum Eco Boost 4WD". Welch ein langer Name für ein Auto. Der Wagen war quasi noch brandneu und hatte lediglich 3985 Meilen auf dem Tacho.
Ich fuhr sofort über die HW70 raus aus der Metropole Denver und kaufte in einem Vorort einige Lebensmittel ein. Westlich von Idaho Springs blieb ich zur Übernachtung.
20.08.2015
Die Nacht war ziemlich frisch. Das Thermometer fiel auf 8°C. Ein bisschen fröstelnd kroch ich aus dem Schlafsack. Während der Fahrt auf der HW70 nach Westen kam ich an der Ortschaft Rifle vorbei. Da es dort in der Nähe den Rifle Falls StPk gab, nahm ich die Gelegenheit für einen Besuch des Stateparks wahr. Über den kurzen Wanderweg mit der Bezeichnung Coyote Trail kam ich am Rifle Wasserfall und an zwei großen Höhlen vorbei. Der Wasserfall war zwar dreigeteilt. Der dritte Wasserfall kam allerdings aus einem Entwässerungsrohr einer nahen Forellenzucht. Diesen "Betrug" sieht man aber nur, wenn man zur Kippkante des Wasserfalls wandert.
Bei De Beque fuhr ich abermals von der HW70 ab. Nördlich der Ortschaft befand sich die so genannte South Shale Ridge. Über eine Distanz von 26 Meilen Graded Road sieht man südlich der South Shale Ridge viele Hoodoos und Balanced Rocks. Nach 9 Meilen fand ich einige höchst interessante Hoodoos. Das Einzigartige an diesen Formationen war der rot-weiß gescheckte Sockel. Es gibt in den USA viele Stellen mit Hoodoos. Aber rot-weiß gescheckte Formationen hatte ich noch nie gesehen. Das sah aus wie Blutwurst. Die Naturstraßen trugen Namen wie 2/10 Road oder 6/10 Road. Solche Zehntel-Bezeichnungen können sich nur Amerikaner ausdenken. Allerdings nur auf der Karte. Die Abzweigungen der Naturstraßen waren nicht beschildert und ohne GPS-Track wäre ich ziemlich hilflos gewesen. Nach vielen Kurven und Auf und Ab erreichte ich ein Gebiet, das mit Goblin Valley (analog zum Goblin Valley StPk in Utah) bezeichnet wurde. Die filigranen weißen Gebilde befanden sich am Ende der Fahrtroute. Meiner Meinung nach erinnern die hellen Formationen eher an den Fantasy Canyon bei Vernal/Utah als an den Goblin Valley StPk.
Die Fahrt über die Graded Road zurück zur HW70 hob ich mir für den nächsten Tag auf.
Die Fahrt über die Graded Road zurück zur HW70 hob ich mir für den nächsten Tag auf.
21.08.2015
Früh am morgen fuhr ich die staubigen 27 Meilen wieder nach De Beque zur HW70. Auf der weiteren Fahrt nach Westen bog ich bei Cameo wieder von der HW ab. An diesem Tag standen weitere Felsformationen in den Book Cliffs auf dem Programm. Zwei Meilen Naturstraße brachten mich zum Spring Canyon. Dort begann ich eine 10km lange Wanderung. An mehreren Stellen fand ich unterwegs viele große und auch zierliche Hoodoos. Da ich als Hintergrund für die Steinsäulen wegen des besseren Kontrastes gerne den Himmel habe, musste ich öfters die Hänge hinauf kraxeln und die Hoodoos umgehen. Das hat bei 33°C im Schatten (Schatten gab es aber keinen) einiges an Kraftaufwand und Schweißausbrüchen gekostet.
Am Nachmittag unternahm ich noch eine Bergtour auf den 2032m hohen Mount Garfield. Dieser erhebt sich in der Nähe von Grand Junction an der HW70 und ist der südliche Eckpfeiler der Little Book Cliffs (diese wiederum sind ein Teil der 200 Meilen langen Book Cliffs). Da ich bereits ein paar mal am Mount Garfield vorbei gefahren bin, wollte ich ihn dieses mal besteigen. 600 Höhenmeter bei fast permanent steilem Anstieg gingen bei 32°C ganz schön an die Substanz. Nach 3 Stunden hatte ich 5km hinterlegt und das Gipfelplateau erreicht. Die Schau in die Tiefe war schon beeindruckend. Auf dem Rückweg kam mir auf halber Strecke ein etwas rundlicher Amerikaner entgegen. Der hatte noch mehr geschnauft als ich. Ich bezweifle, dass er den Gipfel erreicht hat. Interessanterweise gab es an der gesamten Südseite des Berges viele Hoodoos. Allerdings überwiegend einzeln verstreut und nur aufwändig zu erreichen.
Südlich vom Garfield Peak floss der Colorado River entlang. Ich suchte mir einen einsamen Platz, zog die Badehose an und legte mich in den Fluss. Das war das Beste nach der Bergstrapaze.
Am Nachmittag unternahm ich noch eine Bergtour auf den 2032m hohen Mount Garfield. Dieser erhebt sich in der Nähe von Grand Junction an der HW70 und ist der südliche Eckpfeiler der Little Book Cliffs (diese wiederum sind ein Teil der 200 Meilen langen Book Cliffs). Da ich bereits ein paar mal am Mount Garfield vorbei gefahren bin, wollte ich ihn dieses mal besteigen. 600 Höhenmeter bei fast permanent steilem Anstieg gingen bei 32°C ganz schön an die Substanz. Nach 3 Stunden hatte ich 5km hinterlegt und das Gipfelplateau erreicht. Die Schau in die Tiefe war schon beeindruckend. Auf dem Rückweg kam mir auf halber Strecke ein etwas rundlicher Amerikaner entgegen. Der hatte noch mehr geschnauft als ich. Ich bezweifle, dass er den Gipfel erreicht hat. Interessanterweise gab es an der gesamten Südseite des Berges viele Hoodoos. Allerdings überwiegend einzeln verstreut und nur aufwändig zu erreichen.
Südlich vom Garfield Peak floss der Colorado River entlang. Ich suchte mir einen einsamen Platz, zog die Badehose an und legte mich in den Fluss. Das war das Beste nach der Bergstrapaze.
Wieder zurück auf der HW70, erreichte ich am späten Nachmittag Grand Junction. Der Leihwagen war während dem Fahren kaum zu hören. Dementsprechend dicht war das Auto auch bei staubigen Naturpisten. So ein SUV ist doch etwas anderes als ein normaler PKW. Bei Grand Junction fand ich eine Stelle zum Übernachten.
Bei 34°C hatte ich mir heute kürzere Touren ausgesucht. Ich fuhr zum Osteingang vom Colorado NM. Dort wanderte ich drei Strecken. Die erste
Wanderung war der
Serpents Trail. Fast 3km ging es in Serpentinen eine
ehemalige Dirt Road hinauf zum oberen Trailende. Dort könnte man sich
abholen lassen. Da aber niemand auf mich wartete, ging ich den gesamten
Weg wieder hinunter.
Am Parkplatz war auch der Ausgangspunkt einer Tour in den No Thoroughfare Canyon. Relativ eben ging es im
Canyon ein Trockenbett entlang. Das hört sich zunächst gut an. Da der Grund aber überwiegend aus Sand bestand, war das Gehen nicht unbedingt einfach. Nach 3,2km war das Ende Canyons
erreicht. Normalerweise wird man dort von einem Wasserfall begrüßt.
Allerdings nicht im Herbst.Am Parkplatz war auch der Ausgangspunkt einer Tour in den No Thoroughfare Canyon. Relativ eben ging es im
Die dritte Tagestour unternahm ich im Echo Canyon. Ein paar hügelige Wellen strapazierten etwas. Immerhin war es mittlerweile Mittagszeit und dementsprechend heiß. Auch hier ergießt sich im Frühjahr ein Wasserfall am Ende des Canyons in die Schlucht. Wie gehabt: nicht im Sommer!
Für ein neues Tourenziel fuhr ich bei Fruita über die SR139 nach Norden zu den Petroglyphen und Pictrographen im Canyon Pintado. Bei den ersten Petroglyphen schlug ich mein Nachtlager auf.
Für diese USA-Tour hatte ich statt einen Laptop ein Tablet mitgenommen. Mit dem Tablet war es ein Elend einen Bericht zu tippen. Das Betriebssystem Android taugte auch nicht viel. Zusätzlich hatten einige Applikationen meiner Ansicht nach Mängel.
23.08.2015
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Kultur. In der Nähe von Rangely gab es den so genannten Canyon Pintado Historic District. Über eine Länge von mehreren Meilen besuchte ich viele Stellen mit alten indianischen Petroglyphen (Gravuren) und Piktographen (Gemälde). Von der Hauptstraße zweigten jeweils mehr oder weniger gut befahrbare Dirt Roads ab. Bei einer der schlechtesten Dirt Roads fuhr ein Ami sogar mit einem normalen PKW zu einer Indianerpanele. Leider konnte ich ihn nicht fragen, wie oft er mit dem Boden aufschlug.
Die indianischen Kunstwerke litten leider unter Vandalismus und der Zeit. Die Orte trugen Namen wie Carrot Men, White Birds oder Waving Hands. Ohne GPS hätte ich die meisten der 9 Stellen nicht gefunden. Es gab noch wesentlich mehr Fundorte. Aber ich fuhr nur die am besten erhaltenen Kunstwerke an. Die Gravuren und Zeichnungen stammten von den so genannten Anasazi. Diese waren die Vorfahren der heutigen Navajo, Hopi oder Apache.
Nachdem ich 6 Stunden im Pintado Canyon verbracht hatte, fuhr ich über die SR139 wieder nach Süden bis nach Grand Junction. Über die HW70 und die HW192 kam ich am späten Abend in Moab an.
Da die Restaurantkette McDonald freies Internet zur Verfügung stellte, war McDonald meistens die erste Anlaufstelle in einem größeren Ort. Dort tippte ich meine Berichte ein. Nach dem Zwischenstopp im McDonald fuhr ich zur Übernachtung zum Campground im Moonshine Canyon bei Moab. Leider war das gesamte Gebiet mit Schnaken verseucht. An ein Abendessen an einem Tisch im Freien war nicht zu denken.
24.08.2015
Heute verbrachte ich fast den ganzen Tag im Arches NP. Was ich schon immer im Kopf hatte, war die Fahrt zu den Klondike Bluffs mit der Tower Arch. Mit einem normalen PKW hatte ich mich früher nie getraut dorthin zu fahren. Im nachhinein stellte ich aber fest, dass die 8 Meilen Graded Road auch mit einem Normalwagen befahrbar war. Nach einem zusätzlichen Anmarsch von 3km stand ich vor der Tower Arch. Durch den felsigen und gleichfarbigen Hintergrund kommt der natürliche Bogen nicht so richtig zur Geltung.
Auch im Zentrum des so genannten Fiery Furnice war ich noch nicht. Bei meinen früheren Besuchen schlenderte ich nur am Rand des Felsenlabyrinthes entlang. Nun hatte ich einen GPS Track und traute mich in das Labyrinth. Normalerweise benötigt man eine Erlaubnis und man muss an einer Orientation teilnehmen. Für beides hatte ich keine Zeit. Also wanderte ich illegal durch Fiery Furnice. Ohne GPS war es unmöglich, den Weg durch die etlichen Schluchten oder zu den natürlichen Brücken zu finden. Einige Schluchten waren derart schmal, dass ich den Rucksack in die Hand nehmen musste, um durchzukommen. Trotz GPS benötigte ich zusätzlich einen guten Orientierungssinn, weil ich wegen der eng beieinander liegenden Schluchten manchmal nicht erkannte, ob die rechte oder die linke Schlucht richtig war. Fotografisch gesehen war Fiery Furnice ebenfalls eine Herausforderung. Die Fotos mussten wegen starker Belichtungsunterschiede nachbearbeitet werden. Gegen Ende der Tour (2 Stunden) fing mich doch noch eine Rangerin ab. Während ihrer Belehrung stellte sie fest, dass ich alles bedauerte und dass ich völlig geknickt war und verwies mich lediglich vom Fiery Furnice.
Da es nicht mehr lohnte, außerhalb vom Arches NP etwas zu unternehmen, fuhr ich noch zwei Ziele im NP an, von denen ich nur ungünstige Fotos hatte. Das eine war die Broken Arch. Dorthin führte ein kurzer Weg von 2km.
Auch die Route durch die so genannte Avenue führte ich ein zweites mal durch. Nach der Rückkehr von der Avenue-Tour waren die Klamotten wieder völlig durchgeschwitzt. Das war peinlich, weil mittlerweile eine ganze Busladung mit japanischen Touristen am Trailhead stand. Die mit Schläppchen, weißen T-Shirts - ich mit staubigen Treckingschuhen und schweißnassen Klamotten.
Nach dem Arches NP half nur noch der Colorado River. Ich suchte mir eine ruhige Stelle aus, zog die Badehose an und legte mich ins strömende Wasser. Herrlich!!!
Bei der Gelegenheit wusch ich auch gleich die Klamotten. Trotz der Schnaken übernachtete ich ein weiteres mal im nahen Moonshine Canyon.
25.08.2015
Dieser Tag sollte sich ein wenig stressig entwickeln. Zunächst fuhr ich die so genannte Kane Road bei Moab entlang. Diese Graded Road führte durch den Kane Canyon und leitete an einigen Arches und Petroglyphen vorbei. Da ich bereits vor Jahren die Petroglyphen im Kane Canyon gefunden hatte, konzentrierte ich mich auf die Felsformationen. Von den Sehenswürdigkeiten fand ich in einem Nebencanyon die Hunter Arch. Mit einer Klettereinlage erreichte ich die natürliche Brücke. Danach fand ich auch den so genannten Golfball Rock. Der sieht wirklich toll aus.
Da ich während meiner 9,5 Meilen langen Fahrt auf der Kane Road weniger Objekte fand als geplant, fuhr ich mittags zum nahen Canyonlands NP. Dort entdeckte ich in der Nähe der Aztek Butte endlich die Graneries (Kornspeicher der Indianer). Vor zwei Jahren stand ich zwar auf der Aztek Butte, aber ich fand die Graneries nicht.
Ein nicht ausgewiesener Wanderweg führte mich anschließend zur so genannten False Kiva. Auch hier musste ich ein wenig klettern, um zu dieser Indianerruine zu gelangen. Ein Ring aus Steinen bildete eine Kiva (Zeremonienstätte der Indianer). Da eine Kiva normalerweise unterhalb der Erdoberfläche gegraben wird, bezeichnete man diese Kiva wohl als "Falsche Kiva".
Das härteste Stück Arbeit war die letzte Tour des Tages. Ich tat mir die 13,5km langen Syncline Trail an. Das beinhaltete die Umrundung des Upheaval Dome. Ich ging davon aus, dass die Tour mehr oder weniger auf gleichem Höhenniveau verläuft. Dem war aber nicht so. Gnadenlose 400 Höhenmeter ging es einen Canyon hinunter. Am Grund des Canyons war auch nicht gerade das beste Wandervergnügen. Da ging es über Stock und Stein und durch tiefen Sand. Nach dem Ausstieg aus dem Canyon war ich froh, den Parkplatz wieder zu sehen. Diese Route am Nachmittag hatte mich nach all den vorhergehenden Besichtigungen doch ein wenig geschlaucht. Erstes Ziel nach dieser Plackerei war das Visitor Center im nahen Arches NP. Dort gab es nämlich aufbereitetes Trinkwasser. Einmal darf geraten werden, wo ich zum Abschluss des Tages hinfuhr. Richtig! Zum Colorado River.
Bei Moab las ich eine Information über das so genannte UMTRA-Project. Ein Privatinvestor baute nahe Moab über Jahre hinweg Uran ab und verseuchte dabei den Boden und das Grundwasser. Als der Boden saniert werden sollte, hatte der Investor einfach Bankrott erklärt. Nun blieb der Steuerzahler auf den Kosten der jahrelangen Sanierung sitzen. So macht man in unserem System Geld! Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb im Arches NP die Betonung auf "aufbereitetes Trinkwasser" lag.
26.08.2015
An diesem Tag regnete es fast den ganzen Tag. Zum Glück nur Nieselregen. Der hielt mich nicht davon ab einige Wanderungen zu Fuß durchzuführen. Von Moab fuhr ich zunächst über die HW191 nach Norden zur HW70. Über die HW70 fuhr ich nach Westen in Richtung Green River. In der Nähe der Ortschaft Green River gab es entlang der HW70 einige Panelen mit indianischen Zeichnungen und dazu noch als Beilage natürliche Brücken. Wegen des aufgeweichten Bodens musste ich während einer Wandertour das Auto am Rand der HW70 parken. Zum Glück kam während einer Stunde Abwesenheit keine Polizei vorbei.
Das erste Highlight waren Spirit Arch und Petroglyph Canyon. Die beiden Objekte verband ich mit einem Rundweg von 6,5km. Die Spirit Arch versteckte sich allerdings am oberen Rand einer Schlucht und war kaum zu erkennen. Die Dutchman Arch konnte ich zusammen mit den Sinbad Pictographen erschließen.
Nach der Besichtigung der Kunstwerke musste ich wieder einige Meilen auf der HW70 zurück nach Osten bis zur SR24 fahren. Dieser State Road folgte ich nach Süden bis zum Goblin Valley. Auf der abzweigenden Straße zum Goblin Valley kam ich an den Temple Mountains Piktographen vorbei.
Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, so dass ich in der Nähe vom Goblin Valley bei trockenem Wetter eine 5km lange Tour zum Horse Window unternahm. Mäßig steil ging es zunächst über sandigen Grund und anschließend über so genannten Slickrock. Auf weglosem und festem Slickrock halfen einige wenige Steinmänner bei der Orientierung. Da die Wanderung keine offizielle Tour war, wurden die Steinmänner im Laufe der Zeit von anderen Wanderern aufgebaut. An einer Stelle musste ich durch ein Wasserloch. Da der Tümpel nicht umklettert werden konnte, half nur noch das Ausziehen der Schuhe. Danach hatte ich das Horse Window erreicht. In der rechten von zwei großen Höhlen bestand das Window aus einem Loch in der Höhlendecke. Nach der letzten Wanderung fuhr noch ein Stückchen weiter bis zum Eingang des Wild Horse Canyon, wo ich zur Nacht blieb.
27.08.2015
Diesen Tourentag verbrachte ich im Goblin Valley und im nahen Little Wild Horse Canyon. Diese beiden Sehenswürdigkeiten lagen nur wenige Meilen voneinander entfernt. Die Hoodoos im Goblin Valley waren der reine Wahnsinn. 3 Stunden wanderte ich kreuz und quer von einer Formation zur Nächsten. Wenn ich mich umgedreht hatte, sahen die Formationen wieder anders aus und ich hätte sie wieder fotografieren können. Das Gebiet war relativ klein, aber unerschöpflich. In der Nähe der Picknick Area musste ich die Goblins noch mit mehreren Besuchern teilen. In den Randbereichen des Parks war ich jedoch völlig alleine. Und auch dort gab es hoch interessante und fotogene Formen.
Anschließend nahm ich mir den Litttle Wild Horse Canyon vor. In diesem Canyon gab es derart enge Passagen, dass ich teilweise den Rucksack abnehmen musste, um durchzukommen. Durch den Regen am Vortag hatten sich allerdings viele Pools gebildet. Einige male gelang es mir, kleinere Pools zu umklettern. Zweimal musste ich jedoch die Schuhe ausziehen und durch die Tümpel waten. Das Wasser reichte zum Glück nur bis zu den Knien. Nach 7km plante ich den Rückweg durch den Bell Canyon. Der war nicht ganz zu eng, aber herrlich bunt. Ich freute mich bereits auf eine trockene Durchwanderung. 300m vor dem Ende des Bell Canyon erwischte es mich doch noch. Ich musste wieder die Schuhe ausziehen.
Im Goblin Valley konnte ich anschließend wenigstens duschen (gegen Gebühr) und den Schmutz von den Sachen reinigen.
Über die SR24 fuhr ich weiter nach Süden. Mittlerweile stellte ich fest, dass der Leihwagen Satelittenradio hatte. In der Pampas, wo es keinen Funkempfang gab, war das eine willkommene Technik. Auch die Rückfahrkamera mit Warnton war eine hilfreiche Einrichtung, wenn ich auf engen Naturstraßen wenden musste.
Ab dem kleinen Ort Hanksville fuhr ich auf der SR94 weiter nach Süden. 20 Meilen südlich von Hanksville bog ich in eine kurze Graded Road ein, die mich zur Little Egypt Geologic Area leitete. Dort verbrachte ich die Nacht.
28.08.2015
Im Little
Egypt Geologic Park war ich der einzige Mensch, der nach Hoodoos
suchte (schon wieder Hoodoos). Zwei Stunden verbrachte ich in dem kleinen Park
und fand interessante und fotogene Objekte. Die Felsformationen sahen ähnlich aus wie im
GoblinValley. Nur hatten die Formationen im Little Egypt einen
zusätzlichen weißen Streifen.Weiter ging die Fahrt auf der SR94 nach Süden. Einige Meilen südlich von Little Egypt fand ich die so genannte Moqui Queen. Dies war ein Pictograph in einer großen Halbhöhle (Alcove). Ein kurzer Weg führte von der Straße zum Kunstwerk.
In unmittelbarer Nähe zur Moqui Queen bot sich eine Wanderung durch den Hog Canyon an. Das war ein kleiner Reinfall. Ich verstehe nicht, wie man am Trailhead in einem Schaukasten die Tour für Kinder preisen kann, wenn man sich durch hohes Schilfgras schlagen muss und teilweise kein Weg zu erkennen ist. Ich schaffte es zwar bis zum Ende des Hog Canyons - aber Genusswandern geht anders.
Die SR94 fuhr ich wieder zurück nach Hanksville. Dort bog ich in die SR24 nach Westen in Richtung Capitol Reef NP ein. In der Nähe des Nationalparks blieb ich auf einer Recreation Area zur Nacht.
29.08.2015
Zum "Warmwerden" wanderte ich früh am Morgen im Capitol Reef NP die 2km hinauf
zur Hickman Bridge. Ich war zwar schon einmal bei dieser natürlichen Brücke, aber am Morgen stand die Sonne günstiger als bei meinem ersten Besuch. Zusätzlich erweiterte ich die Route bis zum so genannten Canyon Overlook. Nach insgesamt 4,3km hatte ich einen enormen Weitblick über einen großen Teil vom Capitol Reef NP.
Danach fuhr ich ab Torrey die SR12 nach Süden. Die Burr Trail Road stand auf dem Wunschzettel. 30 Meilen asphaltierte Straße führten durch weiße und später rote Landschaften. Es ist immer wieder faszinierend, wie farbenfroh die Landschaften im Südwesten der USA sind. Aber auch Felsformationen fand ich entlang der Burr Trail Road.
Am südlichen Ende vom Burr Trail fuhr ich noch 5 Meilen Graded Road in den südlichen Teil vom Capitol Reef NP. Dort unternahm ich zwei Wanderungen im Muley Twist Canyon. Eine Tour ging in den Upper und die zweite Wanderung in den Lower Muley Twist Canyon. Den gesamten Canyon zu erwandern war zu aufwändig. Im Lower Canyon hatte ich einen Blick auf die Peekaboo Arch.
Im Long Canyon übernachtete ich am Deer Creek, mitten im riesigen Gebiet des Grand Staircase Escalante National Monument.
Danach fuhr ich ab Torrey die SR12 nach Süden. Die Burr Trail Road stand auf dem Wunschzettel. 30 Meilen asphaltierte Straße führten durch weiße und später rote Landschaften. Es ist immer wieder faszinierend, wie farbenfroh die Landschaften im Südwesten der USA sind. Aber auch Felsformationen fand ich entlang der Burr Trail Road.
Am südlichen Ende vom Burr Trail fuhr ich noch 5 Meilen Graded Road in den südlichen Teil vom Capitol Reef NP. Dort unternahm ich zwei Wanderungen im Muley Twist Canyon. Eine Tour ging in den Upper und die zweite Wanderung in den Lower Muley Twist Canyon. Den gesamten Canyon zu erwandern war zu aufwändig. Im Lower Canyon hatte ich einen Blick auf die Peekaboo Arch.
Im Long Canyon übernachtete ich am Deer Creek, mitten im riesigen Gebiet des Grand Staircase Escalante National Monument.
30.08.2015
Über die SR12 erreichte ich den kleinen Ort Escalante. Da der heutige Tourentag ein Sonntag war, waren alle Geschäfte geschlossen. Wie in Deutschland. Also musste ich meine Noteinkäufe in einer Tankstelle machen.Die erste Tour des Tages brachte mich zum Upper Calf Creek Falls. Erst ging es 200 Höhenmeter einen Canyon hinunter. Danach relativ eben zum Wasserfall. Leider stand die Sonne nicht optimal. Die 4km lange Tour sollte man Nachmittags unternehmen. Während der Wanderung lief auch noch der Kugelschreiber, den ich in der Fototasche aufbewahrte, aus und versaute meine Fototasche. Mit Toilettenpapier konnte ich den größten Teil der Tinte beseitigen. Die Kamera wurde glücklicherweise nicht eingefärbt.
Nächstes Ziel war der Escalante River. Der Fluss wurde durch die SR12 quasi in zwei Abschnitte getrennt. Die erste Route ging nach Westen zur Escalante Bridge. Sieben mal musste ich den Fluss barfuss queren, bis ich an der natürlichen Brücke stand. Und die war unerreichbar hoch oben. Wegen den Flussquerungen lief ich die gesamten 7km barfuss. Das ging ganz gut, weil der Untergrund sandig war.
Auf der Ostseite der SR12 wanderte ich den Escalante River entlang bis zur Phipps Arch. Auf dieser Route musste ich nur vier mal durch den Escalante River. Barfuß wandern war nur bedingt möglich, weil die Phipps Arch erklettert werden musste. Als ich oben am natürlichen Bogen ankam, fing es in der Ferne an zu donnern. Also schnell wieder runter und im Eilschritt zurück zum Parkplatz. Den Fluss durchwaten und Schuhe an / Schuhe aus, nervte mich zu sehr und kostete zu viel Zeit. Also wanderte ich wieder barfuss zurück zum abgestellten Auto. Ich hatte Glück und es erwischten mich nur wenige Tropfen Regen.
Die weitere Fahrt auf der SR12 nach Süden brachte mich zur Old Sheffield Road. Da ich dort einige sehenswerte Objekte besuchen wollte, schlug ich am Beginn der Graded Road mein Nachtlager auf.
31.08.2015
An diesem Tourentag fuhr ich die Old Sheffield Road entlang. Die Straße wurde auch als Spencer Flat Road bezeichnet. Das war eine
Naturstraße, die bei der Ortschaft Escalante begann. Der Leihwagen schlug sich gut. Auch einige Dirt Roads mit sandiger Grundlage, die von der Old Sheffield Road abzweigten, nahm der 4WD mit bravour. Seit Jahren lagen mir die so genannten Moqui Marbles regelrecht im Magen. Nun fand ich die runden kleinen magischen Steine. Eine zu buckelige Dirt Road führte zum Moqui Hill. Da ich dem Leihwagen diese Piste nicht antun wollte, ging ich die 2km zum Moqui Hill zu Fuß. Der gesamte Hügel war übersät mit den magischen Steinen. Sie waren rund und hatten einen Durchmesser von ungefähr 5cm. Die Steine hatten eine "Schale" aus Vulkangestein und einen "Kern" aus Sandstein. Die Moqui Marbles bildeten sich in grauer Urzeit während eines Vulkanausbruchs.
Das Finden der Steine baute mich auch gleich magisch auf, eine längere Wanderung zum so genannten Volcano zu machen. Einen eingerichteten Weg dorthin gab es nicht. Der GPS Navigator führte mich die 6km zum Vulcano. Eigentlich war das kein Vulkan. Der sah nur so aus. Aber eine nicht alltägliche Form der Erosion war der Vulcano dennoch. Die Formation bestand komplett aus rotem Sandstein.
Die Old Sheffield Road führte auch am Big Horn Canyon vorbei. Nachdem ich einen Kilometer in die Schlucht hineingelaufen war, stellte ich fest, dass der Canyon meines Erachtens im Internet zu hoch gepriesen wird.
In der Ferne hatte es wieder mal gerumpelt. Jeden Nachmittag zogen sich bisher die Wolken zusammen. In der Nacht hatte es auch ein paar Tropfen gegeben. Mal schauen, wie die Slotcanyons in der kommenden Zeit aussehen. Hoffentlich sind die nicht alle abgesoffen.
In der Ferne hatte es wieder mal gerumpelt. Jeden Nachmittag zogen sich bisher die Wolken zusammen. In der Nacht hatte es auch ein paar Tropfen gegeben. Mal schauen, wie die Slotcanyons in der kommenden Zeit aussehen. Hoffentlich sind die nicht alle abgesoffen.
Da die Old Sheffield Road eine Sackgasse war, musste ich wieder zurück zur SR12 fahren. Auf der weiteren Fahrt nach Süden bog ich in die Naturstraße Hole-In-The-Rock Road ein. Im ersten Drittel der Graded Road suchte ich ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten.
01.09.2015
An diesem Tag machte mir das Wetter doch einen Strich durch meine Planung.
In der Nacht hatte es wieder geregnet. Am heutigen Morgen wollte ich
über die Naturstraße "Hole-In-The-Rock" zum Zebra Slot Canyon fahren.
Die Fahrt auf der Graded Road war noch möglich. Der Canyon selbst war aber abgesoffen. Tiefe Tümpel machten eine Erforschung des Canyons unmöglich. Da auch die übrigen Canyons entlang der Hole-In-The-Rock Road nicht zugänglich sein dürften, fuhr ich frustriert wieder zurück zur SR12.
Als Notnagel
versuchte ich bei Cannonball über die Naturstraße Skutumpah (welch ein
Name) zum Willis Creek zu gelangen. Die Straße war zwar auch lädiert,
aber ich erreichte nach 10
Meilen den Willis Creek. Der Bach schuf im Laufe der Jahrhunderte einen 2km
langen Slot Canyon. Der Creek führte zwar Wasser, ich hatte
aber im Canyon genug Platz um rechts oder links zwischen Bach und
Canyonwand zu gehen. Der Grund bestand aus Kieselsteinen und war daher nicht schlammig.
Die Schuhe musste ich nicht ausziehen. Am Ende des Canyons wartete die
Temple Arch. Diese natürliche Brücke war nicht unbedingt fotogen. Sie war nicht als
frei stehender Bogen zu erkennen.Die Krönung sollte an diesem Reisetag die Fahrt auf der kompletten Cottonwood Canyon Road sein. Diese Naturstraße war insgesamt 42 Meilen lang. Während der Fahrt machte ich Aufnahmen einer herrlich bunten Landschaft. Nach 10 Meilen hielt ich für einen Fotostopp an der Grosvenor Arch. Vor Jahren war ich sogar auf dem Plateau der Arch. Allerdings fotografierte ich damals den natürlichen Bogen von unten nur bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
An der Grosvenor Arch stand auf einem Schild, dass die Cottonwood Canyon Road vorübergehend gesperrt sei. Da Reifenspuren zu sehen waren, ignorierte ich die Hinweise auf dem Schild, in der Hoffnung, dass der Grund der Sperrung mit einem 4WD passierbar wäre.
Nach 20 Meilen kam dann aber doch die Ernüchterung. Ein Steinschlag blockierte die weitere Fahrt. Die Steine waren dann doch zu groß für meinen SUV. Den Reifenspuren entsprechend schaffte auch nur ein Auto die Hürde.
Nun musste ich umplanen und einen größeren Umweg über die HW89 und Kanab machen. Da kaufte ich mir aus Frust zunächst in Tropic 250gr Pflaumentomaten für sage und schreibe 6,50$.
Auf der HW89 schaffte ich es bis Glendale. Dort holte mich die Dunkelheit ein und ich war gezwungen, ein Nachtlager aufzuschlagen.
02.09.2015
Auf der weiteren Fahrt nach Kanab kam ich am Coral Pink Sand Dunes StPk vorbei. Den kurzen Abstecher zum Statepark ließ ich mir nicht entgehen. Dort wanderte ich ein wenig in den rosa Sanddünen herum. Die Sanddünen waren leider zur Recreation für geländegängige KFZs (z.B. Motorräder oder ATVs) freigegeben. Glücklicherweise trieb sich früh am morgen kein motorisierten Fanatiker in den Dünen herum.
Die Cottonwood Canyon Road wollte ich nochmals von Süden her zu erobern. Die Fahrt bis zu den Paria Hoodoos gelang mir noch. Dort kletterte ich in den steilen Hängen herum und versuchte die Hoodoos optimal zu fotografieren. Die Paria Hoodoos waren große Vertreter ihrer Art. Teilweise mit mehreren Metern Durchmesser und alle mit weißer Säule. Es war nicht einfach, die Formationen im steilen Gelände zu umwandern.
Anschließend versuchte ich auf der Cottonwood Canyon Road weiter nach Norden zu gelangen. Nach 7 Meilen war aber auch von Süden kommend Schluss mit der weiteren Fahrt. Tiefe Furchen und ebenfalls ein Felsrutsch ließen kein Weiterkommen zu.
Als Alternative fuhr ich zum so genannten Nautilus. Dies war eine verwirbelte kleine Schlucht in der Paria Wilderness aus weißen Sand-Kalk-Gestein. Der Weg dorthin war kurz und einfach. Das geologische Gebilde befand sich in der Nähe vom White House Campground. Wind und Regenfälle hatten im Laufe der Zeit eine spiralenförmige kleine Schlucht geformt.
Den Catstair Canyon zu besuchen war aus zwei Gründen interessant. Zum Einen war die Landschaft beeindruckend und zum Anderen war ein merkwürdiger Schrotthaufen außergewöhnlich. Um den Straßenrand der HW89 direkt am Canyonrand zu stabilisieren, wurden einige Dutzend Schrottautos an die Wand gestellt und mit Kabel zusammengebunden. Entweder wollten die Straßenbauer die Schrottautos in der Gegend loswerden, oder sie hatten keine andere Idee zur Stabilisierung des Hangs.
Für den kommenden Tag plante ich eine Wanderung in den South Coyote Buttes der Paria Wilderness. Da der Zutritt jenes Gebietes auf 20 Personen pro Tag begrenzt war, benötigte ich eine Erlaubnis durch die Parkbehörde. Auf Grund des geringen Besucherandrangs erhielt ich glücklicherweise eine Permit ohne Lotterie. Bis zum Abend versuchte ich den Ausgangspunkt der geplanten Wanderung, die Cottonwood Cove zu erreichen. Zunächst fuhr ich die House Rock Valley Road nach Süden. Nach 16 Meilen auf der Graded Road war ich fast mit den Nerven am Ende. Etliche Querrillen durch Regenabläufe des vorhergehenden Regens, tiefe Spuren und einige breite Washes zwangen mich permanent zum Abbremsen, fahrerisches Jonglieren und Beschleunigen. Auf Höhe der Wanderstelle Paw Hole entschied ich, auf die weitere Fahrt über zusätzliche 12 Meilen Dirtroad zur Cottonwood Cove zu verzichten. Ich bog auf die Dirtroad zur Paw Hole ein und quälte meinen Leihwagen die letzten drei sandigen Meilen hinauf zum südlichen Access Point der South Coyote Buttes. Dort übernachtete ich.
03.09.2015
An diesem Reisetag sollte ich mit 21km die bisher weiteste Wanderung unternehmen. Vom südlichsten Zutritt, dem Paw Hole Access Point erforschte ich die South Coyote Buttes. Nachdem ich die konischen roten Sandsteinformen (Buttes, Teepees) in der unmittelbaren Umgebung abgelichtet hatte, wanderte ich 13km von Formation zu Formation nach Norden. Da es keine Wanderwege gab, musste ich natürlich querfeldein gehen. Das gestaltete sich ein wenig mühsam, weil durch die vorherigen Regenfälle das Kraut gut gewachsen war. Jede Menge so genannter Teepees (kegelförmige Sandsteinformationen, die aussahen wie Zelte der Prairie-Indianer) und andere phantasiereiche Felsformen lockten mich immer weiter nach Norden. Bis ich plötzlich vor einer Schlucht stand und ich tief unten das nördliche Zentrum der South Coyote Buttes sah. Dort wollte ich natürlich hinunter. Der sehr steile Abstieg in die Schlucht stresste mich stark. An einem Dryfall schien es, als ob ich umkehren und den Hang wieder hinaufklettern müsste. Glücklicherweise fand ich einen seitlich versteckten kurzen Slotcanyon, der mich zum Grund der Schlucht brachte. Nun konnte ich entspannt die Formationen im Zentrum der South Coyote Buttes erforschen.
Den Rückweg gestaltete ich über eine 8km lange Sandpiste. Durch den Sand zu stapfen kostete viel Kraft. Ich erkannte aber auch, dass ich einige Streckenabschnitte mit tiefen Rillen mit meinem 4WD nicht hätte überwinden können. Für diese Passagen hätte es einen noch höheren Radabstand benötigt.
Trotz der langen Tour hatte ich noch den Nachmittag zur Verfügung und genug Kraft für eine kleinere Route. Über die House Rock Valley Road fuhr ich wieder zurück in Richtung HW89. Auf Höhe des Wire Pass unternahm ich in der Paria Wilderness noch eine Tour zur Double Arch. Nach 3km hatte ich auch diese Formation erreicht. Lange wird die Double Arch wohl nicht mehr stehen. Vor kurzem fielen größere Brocken aus dem natürlichen Bogen und machten die Arch recht labil.
Nach der Rückkehr von der Double Arch schlug ich am Campground vom Wire Pass in der Paria Wilderness mein Nachtlager auf.
04.09.2015
Während der weiteren Fahrt über die House Rock Valley Road in Richtung HW89 machte ich
noch einen Zwischenstopp auf Höhe des Buckskin Gulch. Dort begann eine Wanderung zu den so genannten Brain Rocks. Zumindest wurden sie so in den deutschen Internet-Foren bezeichnet. Die Route führte zunächst durch einen breiten Wash. Der Untergrund war durch die früheren Regenfälle teilweise noch aufgeweicht. Ich musste daher auf meinen Tritt achten, damit ich nicht in ein Schlammloch mit dünner trockener Kruste trat. Ein GPS-Track leitete mich in Richtung Brain Rocks. Als ich auf einem Hügel einige Hoodoo-Formationen sah, wich ich etwas vom Kurs ab. Von den Hoodoos aus konnte ich den Berg mit den Brain Rocks erkennen.
Also wählte ich den direkten aber kürzeren Weg querfeldein zum gesuchten Objekt.
Nach 4km erreichte ich den unteren Teil des Berges, wo sich die Brain Rocks gebildet hatten. Im steilen Gelände stieg ich zwischen und über die seltsamen Formen, die in der Tat wie Gehirne aussahen. Da der Untergrund aus solidem Slickstone bestand, konnte ich ohne Probleme auch steile Passagen gut gehen.
Nach der Rückkehr von den Brainrocks verließ ich über die House Rock Valley Road und die HW89 entgültig die Paria Wilderness.
Auf der Fahrt nach Osten in Richtung Page kam ich am Stud Horse Point vorbei. Da es dort fotogene Felsformen geben sollte, verließ ich die HW89 nach Süden. 4 Meilen buckelige Dirt Road brachten mich zu einer Anhöhe, die als Stud Horse Point bezeichnet wurde. Neben der herrlichen Weitsicht nach Norden bis zum Stausee im Glen Canyon NP waren vor allem die Hoodoos interessant (schon wieder). Es waren ganz ansehnlich große Vertreter unter den Felssäulen.
Zurück zur HW89 fuhr ich bis an den nordwestlichen Rand von Page und übernachtete an einer Felsengruppe, die aussahen, wie die Gebilde in den Coyote Buttes der Paria Wilderness.
05.09.2015
Nachdem ich aus dem Schlafsack gekrochen und gefrühstückt hatte, erforschte ich ein wenig die Umgebung. Im Internet hatte jemand die Formationen nordwestlich bei Page als "New Wave" hochgelobt. Die Formen aus roten Sandstein waren mit der Wave in der Paria Wilderness überhaupt nicht zu vergleichen. Ein paar verwitterte Rillen als Wave zu bezeichnen ist meines Erachtens verwegen. Die Gebilde als Page Buttes zu beschreiben wäre passender.
In Page buchte ich telefonisch die Wanderung zur Indianerruine Keet Seel im Navajo NM. Da Dienstags und Mittwochs keine Führungen angeboten wurden, musste ich den Montag-Termin (07.09.2015) nehmen. Dadurch ließ ich alle weiteren Touren um Page sein und plante nur noch die beiden wichtigen Sehenswürdigkeiten Coal Mine Canyon und Blue Canyon.
Über die HW89 und SR264 fuhr ich von Page nach Tuba City und weiter zum Coal Mine Canyon. Dieser Canyon saß mir schon seit Jahren im Kopf. Die Farbenpracht der Schlucht war herrlich. Vom Canyonrand aus kamen die vielen Minarette jedoch nicht optimal zur Geltung. Also suchte ich nach einem Abstieg. Ich wurde fündig und konnte die Formationen auch von unten fotografieren. Das war natürlich der Knaller. Ohne GPS kann man sich in dem Gewirr von tiefen Drainagen schnell verirren. Ein Trampelpfad, der wahrscheinlich von den heimischen Navajos angelegt wurde, führte mich zu einigen schönen Fotomotiven.
Vom Coal Mine Canyon fuhr ich über die SR264 weiter bis zum Blue Canyon. Hierfür musste ich auf die Indian Route 7 abzweigen. Die 14 Meilen Graded Road bis zum Blue Canyon waren zunächst kein Problem. Ich konnte teilweise 40mls/h fahren. Rechts und links von der Straße ging aber Regen nieder und ich wollte schneller als der Regen sein. 1km vor dem Blue Canyon war dann das Ende der Fahrt. Ein Wash mit Wasser und einer hohen Abrisskante am Ufer war selbst für meinen Wagen nicht zu schaffen.
Und dann kam der Regen. Eimerweise schüttete es. Zum Glück nur 30 Minuten lang. Ich blieb zur Übernachtung einfach an Ort und Stelle und wartete ab, wie sich die Umgebung am nächsten Tag zeigt.
06.09.2015
Da der Boden auf Grund des vorhergehenden Regens noch etwas aufgeweicht war, ging ich barfuss den restlichen Kilometer zum Blue Canyon. Den Wash konnte ich zu Fuß gut queren. Da der gesamte Boden weich und lehmig war, erkundete ich den Blue Canyon komplett ohne Schuhe. Auch der Blue Canyon zeigte herrliche Farben und fotogene Skulpturen. Einige Formationen sahen aus wie Zwerge. Woher der Name Blue Canyon kommt, weiß eigentlich niemand so recht. Denn blau war da gar nichts, außer der Himmel.
Bei der Rückfahrt zur SR264 waren zwei Straßensteigungen bedenklich, aber das Auto meisterte alles perfekt. Zurück in Tuba City bog ich in die HW160 ein und fuhr weiter zum Navajo NM. Dort musste ich um 15:00 zur Vorbesprechung erscheinen. Um 14:30 kam ich im NM an. Das war Punktlandung. Es stellte sich heraus, dass ich für den morgigen Tag der einzige Besucher für Keet Seel war.
Da nach der Besprechung noch viel Zeit bis zum Sonnenuntergang war, fuhr ich zum 20 Meilen entfernten Kayenta. Dort hatte ich meinen Frust mit einem wackeligen Internet.
Zur Übernachtung fuhr ich wieder zurück zum Campground im Navajo NM.
07.09.2015
An diesem Tag gestaltete ich die Königstour meiner Rundreise. Um zum Indianerpueblo Keet Seel zu gelangen, musste ich insgesamt 28km unter die Füße nehmen. Das Nervige waren die etlichen Querungen eines kleinen Flusses. Nachdem es mir gelungen war, 5 mal mit und 3 mal ohne Schuhe den Creek zu queren, hatte ich die Nase voll. Ich wanderte ab Kilometerstand 7 barfuss weiter. Das war nicht weiter kritisch, weil der Grund entweder sandig oder matschig war.
Nach 4:15 Stunden kam ich in Keet Seel an, aß etwas und hatte danach das alleinige Vergnügen mit dem Ranger. Keet Seel war noch relativ gut erhalten. Die Ruinen im Mesa Verde NP wurden aber besser restauriert. Nachdem meine Fragen gegenüber dem Ranger erschöpft waren und ich genug Fotos gemacht hatte, verabschiedete ich mich vom Ranger.
Auch auf dem Rückweg ließ ich die Schuhe aus. Ich kann nicht sagen, wie oft ich den Creek gekreuzt hatte. Gefühlte 100 mal. Von der Ruine abgesehen, war auch die Route durch die Canyons interessant. Ich hätte nach der Rückkehr am Visitor Center noch Zeit zur Weiterfahrt gehabt, zog es aber vor, nochmals im Navajo NM zu übernachtet.
08.09.2015
Über die HW160 ging meine Tour weiter in Richtung Kayenta. An einer Stelle waren bei der kleinen Ortschaft Baby Rocks derart fotogene rote Felsen, dass ich nicht daran vorbeifahren konnte. Ich stieg über einen Zaun und stapfte durch das pieksende Buschwerk zu den Formationen.
Wenige Meilen weiter befanden sich die Hoodoos der Red Point Mesa. Die waren es ebenfalls wert anzuhalten. Ein kurzer Abstecher über eine Graded Road brachte mich zu den Balanced Rocks. Nach 2 Std hatte ich auch die Red Point Mesa erforscht.
Weiter ging die Route über die HW64 nach Shiprock. Mit der Abzweigung von der HW160 auf die HW64 verließ ich Arizona und erreichte New Mexico. In Shiprock kaufte ich wieder Einiges zum Essen ein. Über die SR549 fuhr ich von Shiprock nach Süden in Richtung Gallup.
Auf halber Distanz erreichte ich die Ortschaft Newcomb. Ein deutsches Internet-Forum pries bei Newcomb ein Badland mit Hoodoos an. Das so genannten Newcomb Badlands war ein Reinfall. Im Internet sahen die Bilder toll aus, mit viel versprechenden Hoodoos. Aber an diesem Beispiel konnte ich erkennen, wie man mit Fotos manipulieren kann. Auf einer Distanz von 2km gab es nur drei frei stehende Hoodoos. Der Rest waren lediglich Teile der Abbruchkanten. Ein typischer Fall von Effekthascherei.
Am späten Nachmittag erreichte ich Gallup. Östlich von Gallup gab es ein Gebiet mit der Bezeichnung White Cliffs. Dort sollte es riesige weiße Hoodoos geben. Ich hatte einen GPS-Track zu jenem Ort, fand aber trotzdem nicht zu den White Cliffs. Unter anderem eine Dirt Road hätte ich befahren müssen, die war aber bis zur Unkenntlichkeit zugewachsen. Nach diesem Flop stellte ich meinen Wagen zur Übernachtung 5km von den vermuteten White Cliffs ab.
09.09.2015
Vor lauter Frust, weil ich die White Cliffs nicht erreichen konnte, wanderte ab der Stelle, wo
ich übernachtete, eine nicht mehr befahrene, aber noch gut erkennbare Dirt Road einen Hang hinauf (ist nicht mit der Dirt Road identisch, an der ich am Vortag scheiterte). Nach etwa einem Kilometer erreichte ich eine Abbruchkante. Und siehe da, ich sah im Hang einige große weiße Hoodoos. Der Abstieg zu den Formationen war ein wenig kniffelig, aber ich schaffte es mit zwei Schrammen am Unterarm. Das Herumkraxeln um die Hoodoos im steilen Hang war kraftraubend. Die Klettereinlagen lohnten sich aber fotografisch gesehen. Den Rückweg gestaltete ich über einen Wash. Das war zwar weiter, dafür aber weniger gefährlich und kräftezehrend als den Hang wieder hinaufzuklettern. Das Beste am heutigen Tag waren die Felsformationen bei Pinedale. Dieser Ort war nicht weit entfernt von den White Cliffs. Entlang einer Graded Road gab es an der Fallen Timber Ridge drei Stellen mit Hoodoos. Diese Gebilde waren hoch und schlank und bestanden aus rotem Sandstein. Von der Graded Road musste ich jeweils kurze Strecken durch das Buschwerk querfeldein zu den Hoodoo-Stellen gehen. An der dritten Stelle kam ein ansässiger Indianer auf mich zu. Nach einem freundlichen Gespräch versprach ich ihm eine Postkarte aus meinem Heimatort zu senden.
Auf dem Weg zurück nach Gallup und der HW40 kam ich am Red Rock StPk vorbei. Da es noch früh am Nachmittag war und ich mich fit fühlte, unternahm ich dort eine 4,5km lange Wanderung zum Church Rock. Das war der einzige eingerichtete Wanderweg im Red Rock StPk. Der Rest der Schutzfläche wurde für Rodeos mit etlichen Tierverschlägen und einem entsprechenden Stadion zugebaut. Danach war auch für mich der Tag erfüllt.
Da der Red Rock StPk über einen Campground verfügte,
nutzte ich den Zeltplatz zur Übernachtung.
10.09.2015
Für diesen Tourentag stand etwas mehr Kultur im Programm. Zunächst fuhr ich von Gallup über die HW40 nach Westen. Ab Thoreau folgte ich der SR371 nach Norden in Richtung Farmington. Während der Fahrt auf der SR371 kam ich bei Milepost 44 an einer nach Osten abzweigenden Graded Road (Indian Route 7059) vorbei. Diese Naturstraße brachte mich zur Indianerruine Kin Bineola. Nach 5 Meilen sollte normalerweise von der Graded Road eine kurze Dirtroad zu den Ruinen abzweigen. Da gab es gleich mal eine Überraschung. Die Dirtroad existierte nicht mehr. Dafür aber ein Verbotsschild. Da es zur Indianerruine nur eine Entfernung von 1,5km war, ging ich zu Fuß zum ehemaligen Pueblo Kin Bineola. Insgesamt drei Verbotsschilder musste ich ignorieren. Das erzeugte in mir ein elend schlechtes Gewissen. Weshalb der Besuch verboten war, blieb mir ein Rätsel. Vielleicht will die Parkbehörde vom Chaco Culture NM (dazu gehört der Außenposten Kin Bineola) nicht, dass Besucher sehen, wie die Ruine allmählich von Büschen überwuchert wird.
Auf der gleichen Graded Road IR7059 erreichte ich das Badland von Lake Valley. Von einem ursprünglich vorhandenen See, der sogar noch auf Karten eingetragen ist, war nichts mehr vorhanden. Dafür aber - was wohl - Hoodoos in Massen. Eigentlich ist der Name Lake Valley Badlands die Erfindung eines Internet-Foristen. Die Hoodoos befinden sich korrekt im Kim-Me-Ni-Oli Valley. Zwei Stunden lief ich in der breiten Schlucht von Kim-Me-Ni-Oli kreuz und quer herum. Bis ich keine Lust mehr hatte und genügend Objekte fotografiert hatte.
Weiter nördlich an der IR7059 hatte ich noch den gesamten Nachmittag für die Formationen in der weitläufigen Schlucht Ah Shi Sle Pah. Dieses Gebiet hatte ich auch schon seit Jahren auf dem Wunschzettel. Die Gegend war der reine Wahnsinn. So weit meine Augen erfassen konnten, sah ich überall Hoodoos. Ein kleines Gebiet durchwanderte ich 2,5 Stunden lang und hinterlegte immerhin 6,5km. Ich hätte Dutzende von Kilometer laufen können und hätte immer noch kein Ende gefunden. Aber irgend wann sind Mensch und Objekte erschöpft.
Da es in der Nähe noch das so genannte Dreamland (gehört eigentlich auch zu Ah Shi Sle Pah) gab, übernachtete ich am Trailhead von ASSP.
11.09.2015
Ein Internetfreak bezeichnete den westlichen Teil der Wildnis Ah Shi Sle Pah als Dreamland. Da ich nicht weit bis zu diesem Ort fahren musste, machte ich einen Abstecher zum "Dreamland". Rein theoretisch hätte ich die 4km Luftlinie zwischen dem östlichen und westlichen Gebiet auch wandern können. Die eine Meile lange Dirtroad zwischen der IR7059 und dem westlichen Trailhead war bereits im Mittelstreifen stark zugewachsen. Vom Trailhead bis zu den Hoodoos musste ich 1km querfeldein durch pieksende Büsche stapfen. Das hat mir weniger gefallen. Die Menge und Qualität der Felsformationen war ansprechend. Eigentlich gab es keinen Unterschied zu dem, was ich im östlichen Teil von ASSP gesehen hatte.
Den Versuch, den so genannten King of Wings zu erwandern, unterließ ich ob der pieksenden Büsche. Auf eine Fahrt zu jener interessanten, aber einzeln stehenden Formation verzichtete ich.
Ich vermutete, dass durch ergiebige Regenfälle die Büsche stärker gewachsen sind, als sonst. Denn bei früheren Fahrten durch Utah oder New Mexico gab es wesentlich weniger Kraut und pieksende Büsche.
Während meiner weiteren Fahrt über die SR371 nach Norden und damit nach Farmington, kam ich bei der Bisti Wilderness vorbei. Den 3 Meilen langen Abstecher über eine Gravel Road tat ich mir an, obwohl ich bereits zweimal dort gewesen bin. Auch hier hatte die Gravel Road durch Regen stark gelitten. Die Bisti Wilderness zeigt jedesmal ein anderes Aussehen und immer gibt es etwas Neues zu entdecken. Aber das trifft für jedes Badland zu. Diesmal hatte ich filigrane Felsformationen entdeckt. An einer südöstlichen Stelle des Bisti-Geländes versuchte ich einen Canyon zu umgehen. Ein Abstieg in die Schlucht war wegen der fast senkrechten Ränder nicht möglich. Nach 2km gab ich die Umgehung auf. Nach jedem scheinbaren Schluchtenende verlief der Canyon weiter.
In Farmington suchte ich zunächst eine Möglichkeit zum Duschen auf. Ich fand sogar die Stelle, wo ich bereits letztes Jahr war. Der Preis der Dusche war allerdings von 5$ auf 7$ gestiegen. Das Sortiment in den großen Kaufhäusern wird auch immer erbärmlicher. Ich fand oft nur noch einen einzigen Anbieter für normalen Joghurt. Der Rest war griechischer Joghurt, was immer das auch war, und doppelt so teuer. Auch die Buffets in den Supermärkten waren nicht unbedingt mein Geschmack. Das Einzige, was mir zusagte, war italienischer Pastasalat.
Mein Nachtlager schlug ich nördlich von Farmington in der La Plata Wilderness auf.
12.09.2015
Der Vormittag an diesem Reisetag galt der La Plata Wilderness. Dort fuhr ich einige staubige Pisten auf der Suche nach Hoodoos ab. An einigen Querdrainagen musste ich äußerst vorsichtig fahren. Tiefe Rillen, Sand und hohe Kanten konnte ich mit dem Wagen bis auf eine Stelle meistern. Mit einigen kurzen Wanderungen erreichte ich viele Formationen. Der viele Müll, der überall herumlag, störte mich allerdings. Dosen, Matratzen, Reifen und Patronenhülsen - die übliche Palette. Die La Plata Wilderness schien auch ein Truppenübungsplatz für schießwütige Privatpersonen zu sein. Während meiner Kurzwanderungen machten mich permanente Schüsse nervös. Man weiß ja nicht, welcher Verrückte sich welches Ziel aussucht ...
Nach dem Besuch der La Plata Wilderness fuhr ich zurück zum nahen Farmington. Nach einem Schnellimbiss in Farmington ging die Reise weiter nach Westen in die Aztec Wilderness. Auch diese Wilderness liegt quasi vor den Toren der Stadt Farmington. Für den Nachmittag nahm ich mir die Hunderte von kleinen natürlichen Brücken vor, die es in dieser Region gab. Diesmal keine Hoodoos! Per GPS-Koordinaten ging ich auf Schatzsuche (Geocaching). Ohne Koordinaten hätte ich keine Chance irgend welche Arches zu finden. Für diesen Nachmittag kam ich auf 18 Arches. Die meisten natürlichen Bögen hatten keinen Namen.
Da ich für den morgigen Vormittag nochmals die Jagd nach Arches plante, blieb ich zur Übernachtung in der Aztec Wilderness. Ich stellte meinen Wagen einfach auf einen der etlichen Bohrstellen ab, die es in dem Gebiet massenweise gab. In der Aztec Wilderness wurde nämlich gefrakt und Öl gepumpt auf Teufel komm raus. So wild war die Wilderness hier auch nicht mehr.
13.09.2015
Die Angelegenheit mit dem Joghurt machte mich immer noch nachdenklich. Alle Griechischen Joghurts hatten wie gewohnt einen nach oben größer werdenden Konus. Nur der einzige angebotene normale Joghurt hatte einen nach oben kleiner werdenden Konus. Da kam ich gerade noch so mit einem kleinen Löffel rein. Die Firma Yoplait will wohl mit aller Macht den letzten Fan für normalen Joghurt verprellen.
Zurück zur Tour. An diesem Vormittag ging ich nochmals auf Arch-Jagd. Eine Graded Road fuhr ich komplett ab und fand nochmals 9 natürliche Bögen. Zu oft stand leider entweder die Sonne ungünstig oder es stand ein Baum vor einer Arch. Solch Ungemach nervt einen Fotografen. Den nächsten Besuch in der Aztec Wilderness werde ich mit einer Kettensäge machen.
Von Farmington fuhr ich anschließend über die SR550 von Farmington weiter nach Südosten.
Da ich an der Angel Peak Scenic Area vorbei kam, nahm ich den kurzen Abstecher wahr und nahm die 6 Meilen Rim Drive unter die Räder. Diese Graded Road war die beste Naturstraße, die ich bis dato auf dieser Tour gefahren bin. Keine Schlaglöcher und keine Querdrainagen! Von den Aussichtspunkten aus konnte ich leider nur in einen bunten Canyon schauen. Tief unten sah ich unerreichbar interessante Felsformationen. An einer Stelle konnte ich wenigstens auch am oberen Canyonrand einige hübsche Felsformationen erwandern. Allerdings wäre es möglich gewesen, am Ende der Rim Drive (ohne offiziellen Weg) in den Canyon hinabzusteigen. Danach müsste man aber einige Meilen zu den Felsformationen wandern.
Einige Amerikaner hatten übrigens eine tolle Art den Müll zu entsorgen. Sie packten Dosen und Papier auf einen Pickup Truck und ließen die Heckklappe herunter. Wenn die dann über die Straßen hoppelten, fiel der Müll während der Fahrt von der Ladefläche. Hatte ich etliche male gesehen. Einmal rollte sogar eine Eisenstange auf der Ladefläche eines Pickup Truck hin und her. Da hatte ich aber schnellstens überholt.
An diesem Tourentag schaffte ich es bis kurz vor dem Chaco Culture NHP. 16 Meilen vor dem National Monument blieb ich zur Übernachtung stehen.
14.09.201
Ein Manko hatte das Auto doch. Die Sitze waren aus Kunststoff. Wenn ich länger als eine Stunde hinter dem Lenkrad saß, waren mein Hintern und Rücken nass geschwitzt. Den Amerikanern wird dies wahrscheinlich nicht auffallen, weil sie eigentlich nur mit Klimaanlage fahren.
Am heutigen Tag hatte ich die letzten größeren Unternehmungen auf dem Programmzettel. Auf der Fahrt nach Süden bog ich von der SR550 zum Chaco Culture NHP ab. Dort war ich zwar schon vor zwei Jahren, aber zwei Pueblo Ruinen hatte ich damals versehentlich ausgelassen. Dieses Versäumnis holte ich nun nach. Darunter war mit Casa Rinconada die größte Kiva (Zeremonienstätte) eines Pueblo.
Da hatte ich tagelang und wochenlang bei jeder Tour darauf geachtet mit trockenen Schuhen zurück zu kommen und am vorletzten Tag passierte es. Im Chaco Canyon musste ich auf dem Penasco Blanco Trail einen schlammigen Creek überqueren. Ich war bereits auf der anderen Seite und wollte meinen Wanderstock nachziehen. Der steckte jedoch derart tief im Schlamm, dass ich mich praktisch selbst zurückzog. Dadurch trat ich mit einem Fuß in die schlammige Brühe. Danach hatte ich einen Hals.
Auf der anschließenden Weiterfahrt auf der SR550 kam ich südlich der Ortschaft Cuba an der Ojito Wilderness vorbei. Eine Abzweigung über eine 10 Meilen lange Graded Road brachte mich zum so genannten Punis View Trail. Über diese ehemalige Dirt Road wanderte ich 2km zu einer Petroglyphen-Paneele die ebenerdig lag. Das kommt auch nicht alle Tage vor. Die eingeritzten Indianer-Symbole waren überwiegend noch im guten Zustand.
In der Ojito Wilderness bezog ich auf einem ruhigen Platz abseits der Graded Road mein Nachtquartier.
15.09.2015
An diesem Tag erreichte ich mit Albuquerque die südlichste Stelle meiner USA-Reise. Über die SR550 fuhr ich bis an den Nordrand von Albuquerque. Dort besuchte ich mit Pietras Marcadas Canyon eine Einheit des Petroglyphen NM. Dieses National Monument besteht aus drei Sektionen. Die beiden anderen hatte ich bereits im letzten Jahr besucht. Auch in der Sektion Pietras Marcadas Canyon gab es jede Menge indianische Petroglyphen zu besichtigen. Die Felszeichnungen wurden von den Anasazi-Indianern auf schwarzen Basaltfelsen eingeritzt. Viele Kunstwerke waren noch in sehr gutem Zustand. Aber wie überall, so tobten auch hier Schwachköpfe ihre Schießübungen an den Kunstwerken aus.
Danach ging meine Fahrt über die HW25 weiter nach Norden. Wie vor vielen Jahren in Arizona, so gab es auch auf einer Autobahn-Raststätte südlich von Santa Fe eine kostenlose Internetversorgung. Diese Gelegenheit nutzte ich zum Schreiben einiger e-mails. Bei Santa Fe bog ich von der HW25 ab und versuchte über die HW285 zum Nambe Wasserfall zu gelangen. Der Versuch scheiterte, weil die Koordinaten nicht stimmten und keinerlei Hinweis zum Wasserfall zu sehen war. Wenigstens fand ich den Nambe Creek. Das nutzte ich aus, um Maschine und Mensch zu waschen.
Über die HW285 ging es weiter in Richtung Norden und ich erreichte so Colorado. In Alamosa kaufte ich nochmals für den morgigen halben Tag ein. Während des Einkaufs stellte ich fest, dass ich trotz jahrelanger Werbung durch die Supermärkte immer der einzige Käufer war, der seine eigene Einkaufstasche verwendete.Von Alamosa ging die Fahrt weiter über die HW160 in westliche Richtung nach Walsenburg 10 Meilen westlich von Walsenburg fand ich an der HW160 eine Möglichkeit zur Übernachtung.
16.09.2015
Am letzten Tag meiner USA-Reise hatte ich bis 14:00 Zeit, den Leihwagen abzugeben. Also entschied ich mich, einen kurzen Abstecher zur Ghost Town Ludlow zu machen. Dieser Ort befand sich 20 Meilen südlich von Walsenburg. Umwerfend war die ehemalige Minenstadt nicht gerade. Es standen noch 8 wackelige Häuser aus Holz und Stein. Eines davon eine ehemalige Schule. Durch halb geöffnete Fenster konnte ich einige Innenaufnahmen von den ehemaligen Unterkünften machen. In die Hütten zu gehen war zu gefährlich.
Danach war aber endgültig Feierabend mit Besichtigungen. Ohne Umwege ging es noch 200 Meilen über die HW25 nach Denver. Da ich keinen Unfall hatte und auch kein Stau vorhanden war, hatte ich genug Zeit zum Tanken und einer Rast mit Mittagessen. Den Leihwagen gab ich anschließend ohne Beanstandung wieder ab. 3700 Meilen leistete der Ford mir treue Dienste.
Das Flugzeug der IcelandAir startete pünktlich in Denver. Ohne Verspätung ging auch der Flug von Reykjavik nach Frankfurt.
Einige Zahlen für die Statistiker:
Reisedistanz: 3618 Meilen (5789km)
Benzinverbrauch: 124,91 Gallonen (472,78L)
Durchschnittsverbrauch: 29,0Meilen/Gallone (8,2L/100km)
Der errechnete Verbrauch stimmte mit der elektronischen Verbrauchsangabe des Autos überein. Da waren zu viele Sandpisten und andere elende Dirt Roads, die nur mit niedriger Geschwindigkeit fahren konnte.
Wanderdistanz: 245km
Nur eine Bergtour stand auf dem Reiseplan.
Die längste Einzelstrecke betrug 28km.
Die Trekkingschuhe hatten durchgehalten und können weiterhin eingesetzt werden. Die Trekking-Sandalen musste ich jedoch entsorgen. Ein T-Shirt war an den Schultern durchgescheuert und verblieb in den USA.
weitere Infos unter: www.antonflegar.de
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