weitere Infos unter:
www.antonflegar.de
Hinweis: Bilder zum Vergrößern anklicken
10.08.2016
Mit der Fluggesellschaft
Condor ging es von Frankfurt nach Las Vegas. Der Flieger war pünktlich,
aber 11:30 Stunden Flugzeit machten mich fertig. Im Flugzeug wurden
lediglich 4 Spielfilme angeboten und die hatten mindere Qualität. Wer
Spielfilme mit Niveau ansehen wollte, musste 8,-€ pro Film bezahlen.
Wenigsten waren zwei Mahlzeiten und die nichtalkoholischen Getränke
umsonst.
In der Immigration standen zwar Einreiseautomaten herum,
aber benutzen durfte man die nicht.
Also mussten sich die Touristen wieder in die übliche
Warteschlange einreihen.
Beim
Autovermieter nervte mich die Diskussion über Upgrade und Versicherung.
Insbesondere bei einer Abschleppversicherung war die Angestellte
hartnäckig. Aber letztlich bekam ich einen Wagen: einen Hyundai Elantra
mit einem Nummernschild aus Georgia. Der Wagen war bereits stark
verkratzt. Das hatte mich aber weniger gestört als das minimale Profil
der Reifen. Im Nachhinein hätte ich mir einen anderen Wagen geben lassen
sollen, denn bezüglich der Reifen bekam ich später doch Probleme.
Da ich mich mit einer Vereinskameradin verabredet hatte,
ging die erste Fahrt nach Norden zu den Spring Mountains. Ungefähr 50
Meilen nördlich von Las Vegas traf ich mitten in der Nacht auf dem Hilltop Campground ein und riss die Vereinskameradin aus dem Schlaf.
11.08.2016
Die Vereinskameradin hatte für mich bereits Einiges zum Essen eingekauft, so dass dem Frühstück nichts im Wege stand.Das erste Ziel, dass wir gemeinsam ansteuerten, war der Red Rock Canyon StPk. Dieser befand sich am nordwestlichen Rand der Metropole Las Vegas. An der Ostseite des Parks wanderten wir den Gateway Canyon Trail.
Die Route führte durch eine farbenfrohe felsige Schlucht und umwanderte
letztlich den Kraft Mountain. Nach 5,8km hatte ich meine erste Tour auf
dieser Reise abgeschlossen.
Während
danach meine Vereinkollegin wegen der Reservierung eines Campgrounds
zum Valley of Fire StPk weiterfuhr, wollte ich mir noch den Icebox
Canyon im Kerngebiet vom Redrock Canyon StPk ansehen. Daher musste ich
7,-$ Eintritt entrichten.
Der Icebox Canyon
ist nicht gerade berauschend. Der Canyon ist nur wenige Gehminuten von
der Parkstraße entfernt und lediglich einen Kilometer lang. Von Eis war
bei 36°C im Schatten natürlich nichts zu sehen. Der Canyon war relativ
schmal und ich musste an einigen Stellen über große Felsen turnen. Ein
paar Jungs suchten am Ende der Schlucht vergeblich nach einem
Wasserfall.
Nach dieser Visite folge ich meiner Vereinskollegin quer
durch Las Vegas zum Valley of Fire StPk. Dort konnte die Vereinskollegin
einen Zeltplatz reservieren.
12.08.2016
Im Valley of Fire StPk suchten wir zunächst einige natürliche Bögen, die ich bei früheren
Besuchen nicht gefunden hatte. Mit den entsprechenden GPS-Koordinaten fanden wir z.B. Piano
Arch, White Dome Arch oder Firewave Arch.
Ein 5,2km langer Rundweg brachte uns von der White Dome Area zur so genannten Fire Wave. Die Fire Wave war das jüngste Highlight im Valley
of Fire StPk. Natürlich kann dieses geologische Phänomen nicht mit der richtigen Wave in der Paria Wilderness mithalten.
Aber fotogen und hübsch bunt war die Welle im Valley of Fire dennoch. Während das Original in der Paria Wilderness noch farbenprächtiger ist und eine Mulde darstellt, besteht die Fire Wave aus einer kleinen Erhebung aus weiß-rotem Sandstein. Insgesamt gesehen hatte mich das Valley of Fire wieder mit seiner farbigen Felsenpracht begeistert.
Am Nachmittag verließen wir den Valley of Fire StPk in östliche Richtung. Während der Ausfahrt legte ich noch kurze Stopps bei Petrified Logs und der Arrowhead Arch ein. Alles über kurze Spazierwege von der Parkstraße aus zu erreichen.
Das nächste Ziel, dass wir ansteuerten, war der Snow Canyon StPk bei St. George. Das lag in der südwestlichen Ecke von Utah. Der Statepark sollte eigentlich nur zur Unterkunft auf dem Campground dienen.
Von der Johnson Arch im gleichnamigen Canyon hatte ich noch kein digitales Foto. Also machte ich mich auf den Weg zu jener natürlichen Brücke. Meinen Leihwagen stellte ich am Kassenhäuschen am
Südeingang des StPks ab, dass an diesem Tag nicht besetzt war. Da ich
zunächst keinen Wanderweg zur Johnson Arch fand, ging ich querfeldein in Richtung Johnson Canyon.
Daher stellte ich erst nach der Rückkehr fest, dass der Johnson Canyon in der Zeit von April bis Oktober eigentlich nur mit Führung eines Rangers besucht werden darf. Ich kam trotzdem nach 1,5km
unbehelligt an der Johnson Arch an. Sie befand sich hoch oben unerreichbar am oberen Rand vom Johnson Canyon.
Während meine Vereinskameradin zum Shoppen nach St. Georg fuhr, besuchte ich zum Abschluss des Tages noch die Petrified Sand Dunes. An vielen Stellen zeigten die Hügel aus rotem Sandstein Muster, die an ein Gehirn erinnerten.
13.08.2016
Vom Snow Canyon StPk fuhren wir zur so genannten Yant Flat östlich von St. Georg. Jene Gegend bedeutete auch für mich Neuland.
Da die Yant Flat nur über eine 15km lange ruppige Naturstraße zu erreichen waren, ließ ich meinen Leihwagen
(ein normaler PKW) am Beginn der Naturstraße stehen und stieg in den 4WD meiner Vereinkollegin um.
Die Naturpiste hatte nur eine kritische Passage
mit sandigen Wülsten, die unter Umständen auch ein normaler PKW
geschafft hätte. Trotz der Fahrt auf der Naturstraße mussten wir noch
2km über einen sandigen Weg bis zu den Felsformationen der Yant Flat stapfen. Und diese waren es Wert zu besuchen. Auf einer relativ kleinen Fläche türmten sich fotogene Sandsteinhügel mit interessanten Mustern auf. Diese wurden als Candy Cliffs bezeichnet. Eine Stunde lang wanderten wir kreuz und quer durch die Candy Cliffs.
Nach der Rückkehr von der Yant Flat ließ meinen Leihwagen zunächst noch am Beginn der Straße zur Yant Flat stehen und zusammen fuhren wir mit dem Wagen meiner Vereinskollegin zum nahen Ort Kanarraville.
In diesem kleinen Ort begann eine Wanderung zum Kanarra Creek und durch einen Slot Canyon, den der Fluss im Laufe der Jahrtausende gebildet hatte. Die Bewohner von Kanarraville waren etwas negativ auf die Besucher vom Kanarra Creek eingestellt und verboten das Parken im
Ort. Für die Touristen wurde ein großer Parkplatz eingerichtet, der
10,-$ pro Auto kostete. Da verdiente sich die Gemeinde (oder ein
Privatmann?) eine goldene Nase an den Besuchern. Da wir an einem Samstag
den Slot Canyon
besuchten, war der Andrang enorm und wir erhielten gerade noch einen Abstellplatz (wir fuhren nur mit einem Auto) auf der großen Parkfläche. Durch vorangegangene Regenfälle führte der Kanarra Creek mehr Wasser als sonst im Sommer. In jedem Fall mussten
wir durch Wasser waten. Da ich keine Sandalen dabei hatte, lief ich
barfuß durch den Slot Canyon. Das war nicht gerade angenehm, weil der
Grund der Schlucht mit Kies belegt war. Nachteilig war auch der immens große Besucherandrang. Einige Amerikaner hatten Kleinkinder dabei, die getragen werden mussten. Ein junger Mann trug sogar seinen kleinen Hund auf dem Arm. Das war eigentlich nicht weiter tragisch. Das Problem waren aber zwei Leitern, mit deren Hilfe zwei Wasserfälle überstiegen werden mussten. An diesen Leitern staute sich der Besucherverkehr in beiden Richtungen elend lange.
Wieder zurück vom Kurztrip nach Kanarraville, entschlossen wir uns zu einer Übernachtung in der Nähe.
Es bot sich an, mit beiden Autos eine kurze Strecke die Naturpiste in Richtung Yant Flat zu fahren. Entlang der Naturstraße gab es einige kostenlose Zeltplätze. Den ersten freien Platz nahmen wir in Beschlag.
14.08.2016
Südlich vom Zion NP befanden sich die Canaan Mountains. Dort gab es den Water Canyon
und die so genannten
White Domes. Für uns beide bedeutete diese Gegend Neuland und wir wollten über den Water Canyon zu den White Domes aufsteigen.
Über die Ortschaft Hilsdale erreichten wir den Eingang zum Water Canyon. Diese Schlucht war relativ eng und von hohen Felswänden umgeben. Ein Bach floss durch die Schlucht und sorgte für fotogene Szenen.
Der kleine Fluss im Canyon bildete kein Hindernis. Die Route verlief immer entlang der Westseite des Baches. Nach einem Kilometer sahen wir hoch oben auf der Ostseite des Water Canyons die Water Canyon Arch.
Bei Kilometerstand 1,5km erreichten wir das begehbare Ende vom Water Canyon.
Um zu den White Domes zu gelangen, mussten wir auf den oberen Rand vom Water Canyon aufsteigen. Das war ein schweißtreibendes Stück Arbeit, weil wir 400 Höhenmeter überwinden mussten!
Über schmale plattenähnliche Sandsteinformen ging es steil bergauf. Für
diese Passage benötigten wir Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.
Endlich am oberen Rand der Schlucht angekommen, erkannten wir, dass die White Domes zu weit entfernt waren. Da wir zusätzlich noch eine Senke hätten durchwandern müssen, verzichteten wir auf die Hügel der White Domes. Nach 5km brachen wir die Tour ab und begaben uns wieder auf den Abstieg.
Von den Canaan Mountains fuhren wir zum Zion NP. Dort hatte meine Vereinskollegin einen Zeltplatz reserviert. Dumm war nur, dass ich meinen gültigen Nationalpass aus Versehen in Deutschland entsorgt
hatte. Daher musste ich für den Zion NP 30 $ Eintritt bezahlen. Einen neuen Pass zu kaufen machte keinen Sinn, weil der Zion NP der einzige Nationalpark sein sollte, für den ich während dieser Reise Eintritt zahlen musste.
Um den Nachmittag auszufüllen, unternahmen wir im Zion Canyon eine Wanderung zu den Weeping Rocks und zu den Emerald Pools.
15.08.2016
Meine Vereinkollegin verabschiedete sich an diesem Tag. Sie wollte die lange Strecke bis zum Arches NP fahren. Am 19.08. sollten wir uns wieder für eine geplante Wanderung zur Wave in der Paria Canyon Wilderness treffen.
Im Zion NP suchte ich mir den Chinle Trail als Wanderroute aus. Dieser Wanderweg im Südwesten des Nationalparks wird nur selten gewandert, weil auch die Landschaft nicht so spektakulär ist wie im Kerngebiet vom Zion NP. Der Trailhead vom Chinle Trail befand sich außerhalb vom Nationalpark südwestlich vom Ort Springdale und war nicht einfach zu finden. Einen offiziellen Parkplatz gab es nicht. Ich stellte daher meinen Wagen in einer Straßenbucht ab.
Die ersten Kilometer gestalteten sich ziemlich langweilig, weil die Landschaft relativ eintönig war. Erst nach 3,5km sorgte eine Schlucht für Abwechslung.
Bei der Umwanderung der Schlucht sah ich die ersten Brocken Petrified Wood. Im weiteren Verlauf der Tour kam ich an mehreren Stellen mit
Splitter und kompletten Petrified Logs vorbei. Nach 9km mündete der Chinle Trail in den Coalpits Wash Trail. Bei
Kilometerstand 11 erreichte ich den oberen Rand vom Coalpits Wash. Kohle hatte ich nicht erkennen können - lediglich verkohlte Baumstämme von einem früheren Buschfeuer.
Mit fast 23km war der Chinle Trail die bisher längste Strecke, die ich auf dieser Reise gewandert bin.
Am Nachmittag fuhr ich über die Kolob Terrace Road
in den Nordwesten vom Zion NP. Auf dem Hochplateau der Kolob Terraces
waren schöne einzeln sehende Felsgruppen zu sehen. Wie Inseln ragten
diese aus der Hochebene heraus. Am Ende der Straße befand sich das künstliche Kolob Reservoir. Dieses Wasser-Reservoir lag außerhalb des Nationalparks. Hier nutzte ich die Chance auf ein Vollbad.
Auf dem Kolob Plateau blieb ich über Nacht.
16.08.2016
Die weitere Fahrt führte über die SR 9 (Zion-Mt. Carmel HW) durch den zentralen Zion NP
in Richtung Osteingang vom Nationalpark.
Ich hatte Glück, dass ich diese Straße überhaupt befahren konnte.
Einige Tage vorher hatte es durch heftige Regenfälle einen Erdrutsch
gegeben, der die SR 9 im Zion NP blockierte. Erst einen Tag vor meiner Durchfahrt wurde die Straße wieder frei gegeben.
An der Ostseite vom Mt. Carmel Tunnel unternahm ich als Frühsport eine 1,6km kurze Wanderung zum Canyon Overlook. Trotz der geringen Distanz war die Tour nicht nur wegen seiner herrlichen Aussicht interessant. Stege, Abgründe und Sicherungen ließen die Strecke fast alpin erscheinen.
Nach diesem Warmlaufen nahm ich mir den Ort "Many Pools" vor. Diese Tour war kein
offizieller Wanderweg. Im Internet wurde sie beschrieben und begann eine Meile östlich vom zweiten Tunnel an der SR 9.
Meinen Leihwagen konnte ich in einer kleinen Parkbucht abstellen. Die
Wanderung führte 1,5km durch ein leicht ansteigendes Wash. Das
besondere in diesem Trockenbett waren die vielen Mulden, die ablaufendes
Wasser im Laufe der Jahre in den Sandstein gefräst hat. Durch
vorangegangene Regenfälle waren sie mit Wasser gefüllt. Zum Teil waren die Pools derart tief, dass man sie als Badewanne benutzen könnte. Ein Hindernis stellten die Gumpen
nicht dar. Der Wash war breit genug, um sie zu umwandern. Es waren zwar
keine Wegmarkierungen vorhanden, verirren konnte ich mich allerdings
nicht, da das Wash durch eine Schlucht mit hohen Seitenwänden führte.
Die weitere Fahrt auf der SR 9
leitete an der Checkerboard Mesa vorbei. Ich bin schon so oft an dieser gemusterten Felswand vorbei gefahren. Nun fand ich im Internet eine Beschreibung, wie man auf die Checkerboard Mesa gelangen kann. Diese Möglichkeit wollte ich ausprobieren. An der Ostseite der Checkerboard Mesa (linke Bildseite) gab es einen schmalen und sehr steilen Einschnitt.
Über diese Rinne erfolgte der Aufstieg. Das war nicht einfach, sondern Schwerstarbeit. Da auch dieser Aufstieg kein offizieller Weg war, gab es keine Markierungen. Ab und zu war im Hang ein Trampelpfad zu erkennen. Ich musste über
Wurzeln und Felsen steigen und mich ein paar mal an Ästen hochziehen. Während des Aufstiegs traf ich ein junges russisches Paar (die seltsamerweise in Phuket/Thailand
lebten). Zusammen bewältigten wir die zweite Hälfte des Steigs. Das russische Paar wurde durch einen Reiseführer auf den Aufstieg aufmerksam gemacht. Ich
finde es vom Autor verantwortungslos, einen nicht offiziellen und derart
schwierigen Steig im weglosen und sehr steilen Gelände anzupreisen. Nach
45 Minuten kamen wir auf dem Hochplateau der Checkerboard Mesa an. Einen Weg zum Nordrand und damit dem höchsten Punkt der Mesa gab es nicht. Über die Westseite gelangte ich letztlich an die Nordspitze der Checkerboard Mesa. Von dort sah ich in 250m Tiefe den Parkplatz, wo ich meinen Leihwagen abgestellt hatte und die Tour begann. Natürlich war auch das Panorama auf die umliegende Gebirgslandschaft beeindruckend. Das russische Paar blieb auf der Westseite. Auf dem Rückweg waren sie nicht mehr zu sehen, so dass ich den Abstieg alleine durchführte.
Nach dieser Bergtour verließ ich den Zion NP. Über Kanab
und die HW 89 fuhr ich zum Vermilion Cliffs NM. Genauer gesagt: zur Paria
Canyon Wilderness. Nahe der Paria Contact Station übernachtete ich am Nordausgang vom Catstair Canyon.
17.08.2016
Die erste Wanderung des Tages führte durch den Paria Canyon. Im letzten Jahr wollte ich
diese Schlucht bereits erschließen. Regenfälle sorgten jedoch dafür, dass der Paria River durch die gesamte Breite des Canyons floss. Damals war eine Wanderung ausgeschlossen.
In diesem Jahr war der Paria River
völlig ausgetrocknet. Lediglich einige Pools befanden sich noch im
Canyon. Die Tour durch den Paria Canyon startete am White House Trailhead.
Zu Beginn war die Schlucht noch breit. Der sandige Untergrund gestaltete das Gehen ein
wenig beschwerlich. Allmählich wurde der Paria Canyon enger. An den Canyonwänden aus rotem Sandstein gab es an mehreren Stellen ausgewaschene große Höhlen, die die Höhe eines Menschen hatten. Bei Regen könnte man sich darin unterstellen - allerdings wird man auch unter Umständen von einer Springflut herausgespült. Im Norden sah ich dicke dunkle Wolken, die mich beunruhigten. Da ich nicht unbedingt von einer Flutwelle überrascht werden wollte, forcierte ich meine Schrittfrequenz.
Nach 5km befand ich mich im schmalen Abschnitt vom Paria Canyon. Die
Schlucht war nur noch zwischen 5 und 10m breit. Ich wanderte noch
weitere 3km durch den Canyon. Danach sorgten die drohenden Regenwolken für eine Umkehr. Der Paria Canyon zeigte im schmalen Bereich ohnehin immer das gleiche Aussehen.
Während des Hinweges sah ich am oberen Westrand des Canyons ein Feld mit weißen Felsen und Caprocks. Diese machten mich neugierig. Allerdings waren die Canyonwände zu hoch und steil um aus der Schlucht aufsteigen zu können.
An einer Stelle fand ich allerdings eine Möglichkeit. Allerdings musste
ich etwas klettern und satte 200 Höhenmeter aufsteigen. Mit Mühe und viel Schweiß erreichte ich die weißen Felsen und in der Tat standen dort auch einige Hoodoos. Nach der Besichtigung der Caprocks wollte ich nicht wieder in den Paria Canyon hinabsteigen. Ich versuchte am oberen Rand der Schlucht zurück zum Trailhead zu wandern. Das hätte ich besser nicht getan. Etliche tiefe Regenwasserdrainagen
musste ich im welligen Terrain umwandern. Das permanente Auf und Ab
sorgte für müde Beine. Es war zwar interessant, den Paria Canyon an
einigen Stellen auch von oben einzusehen, aber der Kraftaufwand in der Hitze war das nicht unbedingt wert. Erst einen Kilometer vor dem White House Trailhead gelang mir an einer ungefährlichen Stelle wieder der Abstieg in den Paria Canyon. Als ich nach insgesamt 19,5km wieder am Auto ankam, lösten sich wenigstens die Gewitterwolken im Norden wieder auf.
Am Nachmittag unternahm ich in der Nähe eine zweite Wanderung. Gegenüber der Paria
Contact Station (nördlich der HW 89) befanden sich die so genannten Rimrocks Hoodoos. Über einen 5km langen Rundkurs erforschte ich eine breite Bucht. Ich war vor einigen Jahren bereits schon einmal bei den Rimrocks Hoodoos, musste aber feststellen, dass ich einige große Caprocks "übersehen" hatte.
Im Prinzip
lief ich in dieser Gegend über wegloses Gelände. Bei der vorhandenen spärlichen Vegetation war das kein Problem. Ab und zu sah ich einen Trampelpfad. Viele Regenwasser-Drainagen musste ich im welligen Terrain umgehen oder durchwandern. Das Becken war von hohen Klippen mit rot-weißen Farbbändern umgeben. An der Ostseite des Beckens befanden sich viele Hoodoos. Sie waren maximal 3m hoch. Leider waren sie alle in der oberen Hälfte der Klippen positioniert.
Im Nordwesten der Bucht wartete dann ein einziger großer Hoodoo auf Begutachtung. Ich schätzte seine Höhe auf 10m.
Gegen Abend fuhr ich ein weiteres mal zur Übernachtung zum nahen Catstair Canyon.
18.08.2016
Von der Paria Canyon Wilderness fuhr ich auf der HW 89 nach Osten in Richtung Page.
Zwischen den beiden kleinen Orten Church Wells und Big Water gab es
auf der Südseite der HW 89 die Birthday Arch. Eine 4,5km lange Strecke leitete von der HW 89 zur Birthday Arch. Einen Parkplatz am Trailhead gab es nicht und auch der Streckenverlauf war inoffiziell. Daher gab es auch keinen eingerichteten Wanderweg. Meinen Wagen stellte ich in einer Parkbucht außerhalb des Straßenasphalts ab.
Die erste Hürde war ein Stacheldrahtzaun. Nach der Überwindung dieses Hindernisses führte mich der GPS-Track durch eine kleine Hügellandschaft aus hellbraunem Sandstein. Hier verbargen sich bereits einige Felssäulen und
kleine natürliche Brücken. Während der weiteren Route in Richtung Birthday Arch konnte ich ab und zu Trampelpfaden folgen. Ich war also nicht der erste Besucher in dieser Gegend. Kurz vor Erreichen des
Tageszieles kam ich an einer relativ großen unbenannten Arch vorbei. Als Arch erkannte ich sie
erst nach der Umwanderung. Hoch oben an einer steilen Felswand an der Westseite eines Trockenbettes sichtete ich dann die Birthday Arch. Mit etwas Klettergewandtheit kam ich dem natürlichen Bogen recht nahe - aber direkt erreichte ich sie nicht. Unterhalb der Arch konnte ich mich noch an einer schlanken Säule erfreuen. Auch wegen der fotogenen Landschaft lohnte sich die Wanderung zur Birthday Arch.
Wieder einmal zogen sich die Regenwolken zusammen. Diesmal erwischte mich der Regen
- allerdings erst nach der Rückkehr auf der asphaltierten HW 89.
In Big Water gab es eine Schule. Dort versuchte ich an ein freies Internet zu kommen. Dass ich an der Schule herumstand, schien einige Lehrer nervös zu machen. Prompt kam eine Lehrerin heraus und fragte nach dem Grund meiner Anwesenheit. An der Town Hall in Big Water wurde ich fündig und konnte ein freies WLAN benutzen. Soviel WLAN-Freiheit wünsche ich mir auch im verklemmten Deutschland.
Da für den kommenden Tag die Tour zur Wave anstand, fuhr ich zurück zur Paria Canyon Wilderness. Am Anfang der House Rock Valley Road wollte ich zur Übernachtung bleiben. Dort sollte mich die Vereinskollegin finden, da wir uns für die Wanderung zur Wave wieder treffen wollten. Sie erreichte noch am späten Nachmittag die House Rock Valley Road. Zur Übernachtung fuhren wir aber zum nahen White House Campground an der Paria Contact Station.
19.08.2016
Heute stand das Naturphänomen Wave auf dem Programm. Wir hatten beide im Mai an
einer Lotterie für eine Wandererlaubnis teilgenommen. 20 Personen durften pro Tag zur Wave und ungefähr 800 Personen nahmen an der Vergabelotterie teil. Dass ich eine Permission gewonnen hatte, kam einem "Sechser im Lotto" gleich. Somit durfte ich zum zweiten mal zur Wave. Für meine Vereinskollegin war es die
erste Wanderung zur Wave.
Die Unterlagen für die Tour wurde mir im Vorfeld bereits nach Hause gesendet. Die Tourenbeschreibung anhand von Fotos war noch detaillierter als bei meinem ersten Besuch.
Mit dem 4WD meiner Vereinskameradin fuhren wir die House Rock Valley Road zum Trailhead am Wirepass. Eine tiefe Mulde auf der Naturstraße war kritisch und hätte ich mit meinem PKW nur mit viel Vorsicht fahren können. Interessanterweise parkte am Wirepass ein Fiat 500! Dieser Kleinwagen hätte eigentlich in der Mulde aufsetzen müssen. Am Wirepass nervte ein Freiwilliger vom BLM etwas. Er wollte unbedingt, dass jeder
von uns eine Gallone Wasser mitnehmen sollte. Er hatte kein Verständnis, dass ich mit fast 4kg Wasser kein Krafttraining machen wollte. 1,5l waren für mich letztlich mehr als ausreichend.
Allein die Landschaft auf dem Weg zur Wave machte die Wanderung interessant. An vielen Stellen kamen wir an rot-weiß gebänderten kegelförmigen Felsformationen (Teepees) vorbei. Nach 4km erreichten wir ohne die angepriesene Menge Wasser und auch nicht dehydriert den Eingang der Wave. Dort hatte sich
durch vorangegangene Regenfälle ein knietiefer Pool gebildet. Also Schuhe ausgezogen und durchgewatet. Erst auf dem Rückweg erkannten wir eine trockene Passage durch die "Hintertür". Auch beim zweiten Besuch faszinierten mich wieder Form und Farbe der Wave.
Interessanterweise waren zwei
Freiwillige vom BLM anwesend. Diese kontrollierten die Besucher nach der Permit. Die Freiwilligen erkannten wir nur anhand einer Mütze mit der Aufschrift BLM. Vorsicht ist also angesagt für Besucher ohne Erlaubnis!
Nördlich der Wave befand sich ein Hügel, der als Top Rock bezeichnet wurde. Am Rand des Top Rock war eine Arch zu erkennen. Diesmal wollte ich zur Arch hinaufsteigen. Der steile Hang unterhalb der Top Rock Arch bestand aus griffigem Sandstein und die Schuhe hafteten gut. Nur an zwei
schwierigen Stellen mussten wir Hand anlegen. 150 Höhenmeter später standen wir auf dem
Plateau des Top Rock. Auf diesem Plateau befanden sich wiederum einige
Hügel aus hellem Sandstein. Um unmittelbar zur Top Rock Arch zu
gelangen, bedurfte es an einer Passage eines sicheren Trittes im steilen
Gefälle. Der Blick durch die Öffnung des natürlichen Bogens entschädigte
aber für die Angst.
Da der GPS-Navigator eine zweite Arch auf dem Top Rock anzeigte, suchten wir auch die Melody Arch. Mit ein paar kleinen Umwegen fanden wir auch die Melody Arch, die aus zwei natürlichen Bögen bestand.
Auf dem Rückweg zur Wirepass kam uns eine Gruppe von österreichischen Touristen entgegen. Da sie keine Besuchserlaubnis hatten, wiesen wir auf die Aufseher vom BLM hin. Die Österreicher meinten, dass am Wirepass nichts von einer Permit stand, sie kaum englisch sprächen und mit den Aufsehern diskutieren wollten. Meines Erachtens zu viele Widersprüche. Es hätte mich interessiert, wie die Gruppe behandelt wurde.
Nach dem Besuch der Wave trennten sich wieder unsere Wege. Meine
Vereinskollegin fuhr gegen Ende ihres Urlaubs in Richtung Abflughafen nach Los Angeles. Ich machte mich auf den entgegengesetzten Weg nach Osten über die HW 89 in Richtung Page.
Wenige Meilen südlich von Page pries das Internet die Felsformation der Great Wall an. Die
Great Wall befand sich auf dem Reservat der Navajo-Indianer. Da diese Felsformation in der Nähe des Waterholes Canyons war, benötigte man für einen Besuch angeblich eine Erlaubnis der Navajos. An einem verschlossenen Tor an der HW 89 stand auch "No Trespassing" und "Do not Enter". Aber 5m daneben war eine
Durchgangsöffnung im Zaun. Also zierte ich mich nicht lange und marschierte zur Great Wall. Es waren auch viele Steinmänner vorhanden, die den Weg vorgaben. Leider sorgten die Steinhaufen für mehr Verwirrung
als Orientierung. Daher befand ich mich plötzlich im Waterholes Canyon.
So schlecht war das nicht, denn diese Schlucht war nicht uninteressant. Nach ungefähr 550m und etwas Suchen fand ich einen Ausgang aus dem
Waterhole Canyon. Sogar ein Steinhaufen markierte den Ausstieg. Dieser war erfreulicherweise auf Höhe der Great Wall, so dass ich nur noch wenige Gehminuten zum Naturphänomen marschieren musste. Etwas enttäuschend war die Great Wall schon. Vielleicht lag es am bewölkten Himmel, dass die Rillen und Farben der Great Wall nicht so prächtig zu sehen waren wie im
Internet dargestellt. Vielleicht muss ich auch die Sättigung der Fotos
mit PhotoShop verstärken um mehr rote Farbe auf den eher braunen Sandstein zu bekommen.
Auf
dem Rückweg erkannte ich, dass es einen Weg oberhalb des Waterhole
Canyons zur Great Wall gab. Allerdings fehlten in der östlichen Streckenhälfte die Markierungen.
Da die Glen Canyon Rec Area nicht weit von Page entfernt
war, nutzte ich die Gelegenheit zu einem Bad im Lake Powell. An einer
Stelle wurde hierfür ein Strand zur Verfügung gestellt.
Die Preisangaben in den Supermärkten machten mich immer unsicher. Zum Beispiel
kosteten 10 Yoghurts 5,30$. Dann nimmt man normalerweise an, dass ein Yoghurt
mehr als 0,53$ kostet. Aber seltsamerweise kostete ein Yoghurt nur 0,53$. Wollten
die Supermärkte die Kunden dazu animieren, 10 Yoghurts zu kaufen, um einen
angeblichen Mengenrabatt zu erhalten?
Zur Übernachtung
fuhr ich auf die westliche Seite von Page zu den Page Buttes (eigene
Namensschöpfung). Diese Stelle kannte ich aus einem Besuch im Jahr 2015.
20.08.2016
Beim Einkaufen stellte ich fest, dass auf den Getränkeflaschen explizit "no refill" vermerkt
war. Wie kaputt muss eigentlich eine Gesellschaft sein, wenn man auf
Getränkeflaschen solch eine Bemerkung aufdruckt? Da muss doch
irgendein hirnloser Mensch die Wiederbefüllung einer leeren
Getränkeflasche eingeklagt haben.
Von Page fuhr ich über die HW 89 nach Süden zur HW 89A (da scheinen den Amerikanern
die HW-Nummern ausgegangen zu sein). Durch den Canyon des Jackass Creek
versuchte ich zum Colorado River zu gelangen. Es blieb leider beim
Versuch. Einige Gumpen mit Wasser störten nicht weiter bei der Tour
durch die Schlucht. Einen ersten hohen Dryfall konnte ich auch noch
umklettern.
Nach 2,5km zwang mich jedoch ein zweiter Dryfall zur Umkehr. Ich wäre
vielleicht den Dryfall hinunter gekommen. Aber alleine wäre ich niemals
wieder hinauf gekommen. Der trockene Wasserfall war zu hoch und es war
kein Seil vorhanden.
Da ich auf der weiteren Fahrt daran vorbeikam, besuchte ich bei Marble Canyon (in diesem Fall eine Ortsbezeichnung) die Navajo Bridge.
Diese Doppelbrücke aus Eisen überspannte den Colorado River. In einem
Visitor Center konnte man sich über die Geschichte der Brücke
informieren.
An der Navajo Bridge zweigte eine asphaltierte Straße nach Norden zu Lee Ferry ab.
Gleichzeitig begann das Gebiet der Glen Canyon Recreation Area. Hier wollte ich mit Hilfe des Cathedral Wash ein weiteres mal zum Colorado River wandern. Da die Strecke von der
Parkbehörde als offizieller Wanderweg ausgewiesen wurde, ging ich von
einer einfachen Unternehmung aus. Durch vorangegangene Regenfälle gab es
einige Pools im Cathedral Wash. Durch einen dieser Tümpel musste ich
barfuß waten. Ein paar Dryfalls waren nicht einfach zu umklettern. Da mir
aber einige Jugendliche entgegen kamen, sorgte mein Ehrgeiz für den
nötigen Adrenalinschub bei den Klettereinlagen. Kurz vor Erreichen des Colorado River
musste ich noch über große Felsen turnen. Ich stellte mir die Frage,
wie die Parkbehörde solch eine schwierige Strecke als Wanderweg
anbieten konnte. Für 3,5km zum Colorado River benötigte ich 1:15 Stunden. Andere
Besucher gaben nach halber Strecke auf.
Wieder zurück an der Straße, folgte ich der Lee Ferry Road weiter nach Norden.
Dabei kam ich an riesigen Balanced Rocks
vorbei. Sie befanden sich an der Westseite der Straße unterhalb einer
Steilwand. Ich hätte mich unter die riesigen Felsblöcke stellen
können. Das hatte ich mich jedoch nicht getraut. Man weiß nie, ob gerade in
diesem Moment ein Felsen aus dem Gleichgewicht gerät. Es lohnt sich die
Balanced Rocks zu besuchen. Solch große Exemplare sieht man nicht alle Tage.
Auch weiter südlich entlang der HW 89A gab es bei den so genannten Cliff Dwellers
einige fotogene Balanced Rocks. Hier hatten früher weiße Siedler Häuser
an die Felsen gebaut. Ähnlich wie die Pueblo Indianer benutzten sie
einen Felsen als Rückwand. Insbesondere ein verwegener Balanced Rock
(siehe Bild rechts) zog die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Die weitere Tour führte mich wieder zurück nach Page. Dort besuchte ich kurz vor Sonnenuntergang den so genannten Hanging Garden. In einer Alcove (Halbhöhle) wuchsen auf Grund von Feuchtigkeit Pflanzen an der Höhlenwand.
Zur Übernachtung fuhr ich wieder die holperige Naturstraße zu den Page Buttes.
21.08.2016
Von Page fuhr ich die HW 89 nach Westen zum Weiler Church Wells. Eine 3 Meilen lange
Graded Road führte Von Church Wells nach Norden zu markant weißen Felsklippen, die als White Rocks bezeichnet wurden. Dort sollte es eine größere Ansammlung von Caprocks geben. Zwei kritische Senken,
die mit Sand gefüllt waren, konnte ich mit meinem Leihwagen meistern. Ansonsten war die Piste schön glatt gehobelt. Am Ende der Naturstraße stellte ich mein Auto an einem Grenzzaun ab und marschierte 2km nach Norden zu den White Rocks. Die Gegend war eben und nur spärlich bewachsen, so dass ich in fast gerader Linie zu den weißen Klippen wandern konnte.
In einer Bucht wurde ich auch fündig. Im Osten der Bucht gab es eine
kleine Ansammlung von niedrigen Hoodoos (Caprocks). Sie befanden sich freundlicherweise am unteren Ende eines Hanges. Im Osten der Bucht standen drei hohe Hoodoos. Zwei davon waren fast 10m hoch. Weil das Deckengestein eines Caprocks aus einer bestimmten Blickrichtung wie ein Zebra aussah, wurde es im Internet als Zebra-Hoodoo bezeichnet.
Da das so genannte White Valley nur wenige Kilometer
von der Bucht entfernt lag, wollte ich mir natürlich auch die Formnationen in jenem Tal ansehen. Dazu musste ich aber erst im Osten der Bucht einen steilen und sandigen Hang aufsteigen. Das brachte mich gehörig ins Schwitzen, weil der Sand trotz Einsatz von Wanderstöcken nachgab. Am oben Rand der Bucht angekommen ging es über leichte Wellen nach Nordwesten. Ab und zu waren sogar Trampelpfade zu erkennen. Plötzlich öffnete sich nach einer Welle die Landschaft und ich blickte in ein schneeweißes Tal. Vor mir lag ein großes Feld mit vielen Caprocks. Alle Felsformationen bestanden aus weißen Säulen mit dunklen Deckelfelsen. Einen Weg hinunter zu den Hoodoos gab es nicht. Ich suchte im Zickzack den günstigsten
Abstieg. Im White Valley angekommen, wanderte ich für eine Stunde die Hoodoos ab. Es ist
immer wieder faszinierend, wie die Felsformationen mit jedem Schritt ihr Aussehen verändern.
Auf dem Rückweg zu den White Rocks sah ich eine weitere Gruppe von Felsformationen. Diese hatten eine dunkle Farbe. Wenn man von der Hoodoo-Manie gepackt wurde, lässt man keine Skulpturen aus und so wanderte ich auch zu jenen rosa-farbenen Formationen. Der Umweg zum dritten Hoodoo-Feld hatte sich gelohnt. Bezüglich der Anzahl war die Fläche zwar nicht ergiebig, aber die Farbe machte die Formationen interessant.
Am Nachmittag fuhr ich die Naturpiste Cottonwood Canyon Road von der HW 89 nach
Norden. Ich wollte zumindest den so genannten Yellow Rock erreichen. 14 Meilen musste ich für die Fahrt einplanen und hoffte, dass die Naturstraße trotz der vorherigen Regenfälle noch mit einem normalen PKW befahrbar war. Einige kritische Stellen wie Längsrillen oder Querdrainagen waren zum Glück kein Hindernis für mein Auto.
Mit der Zeit wird man doch ein Kunstfahrer. Während der Fahrt stellte ich fest, dass es Menschen ohne Nerven gibt: Kam mir doch auf der Cottonwood Canyon Road tatsächlich ein großer Campingwagen entgegen. Dem musste während der holperigen Fahrt das Inventar etliche mal umsortiert worden sein.
Auf Höhe des Yellow Rock stellte ich den Wagen auf einer freien Fläche an der Cottonwood Canyon Road ab. Vom Tagesziel war zunächst noch nichts zu sehen. Mein GPS-Navigator zeigte mir per Luftlinie den Standort vom Yellow Rock. Zunächst musste ich mich 50m durch dichtes Buschwerk schlagen. Danach überquerte ich
den Hackberry Creek. Der führte zwar Wasser, aber mit Hilfe größerer Steine konnte ich ihn trockenen Fußes überschreiten. Der weitere Weg leitete durch eine enge Seitenschlucht. Diese Schlucht hatte es in sich. Sie war sehr steil und sollte mich nach 100 Höhenmetern auf eine Anhöhe bringen. Nach einigem Suchen fand ich auch einen Trampelpfad durch die Schlucht. Auf der Anhöhe war immer noch nichts vom Yellow Rock zu sehen.
Erst nach insgesamt 1,3km ragte im Westen die gelbe Kuppe eines breiten Hügels aus den Büschen hervor.
Der Yellow Rock war ein riesiger Monolith aus überwiegend gelbem Sandstein. Wie eine Halbkugel ragte er aus der Umgebung heraus. Erosion sorgte dafür, dass keine Pflanzen auf der Kuppel wachsen konnten. Ich machte mir die Mühe und stieg auf den Kulminationspunkt vom Yellow Rock. Hierfür musste ich weitere 100 Höhenmeter bewältigen.
Unterwegs faszinierten mich die Muster im Gestein und an manchen Stellen die kontrastreichen Farbschichten weiß-gelb-rot. Nach insgesamt 2km hatte ich mit 1670m den höchsten Punkt der Tour erreicht. Die Aussicht auf die Umgebung war uneingeschränkt. Dadurch sah ich leider auch im Süden dunkle Gewitterwolken.
Da ich auf der Naturpiste der Cottonwood Canyon Road mit meinem 2WD nicht vom Regen überrascht werden wollte, machte ich mich sofort auf den Rückweg und legte den Schalter auf Schnellgang um. Ohne Umschweife fuhr ich sofort nach Süden zur HW 89. Glücklicherweise hielt sich der Regen zurück. Erst als ich zwecks Übernachtung unterwegs zum Catstair Canyon war, fing es an zu tröpfeln.
22.08.2016
Ursprünglich wollte ich die Cottonwood Canyon Road komplett von der HW 89 nach Cannonville durchfahren. Bei trockenem Wetter kann man das auch mit einem normalen PKW durchführen. Auf Grund der vielen Niederschläge im GSENM verzichtete ich auf diese Unternehmung. Da ich nach Norden zur HW 12 wollte, war ich gezwungen, einen großen Umweg über Kanab, Mt. Carmel, durch den Red Canyon StPk, am Bryce Canyon NP vorbei bis nach Cannonville zu fahren. Mit 183 Meilen sollte dies auch die längste Fahrtstrecke dieser Reise werden
Ich schaffte es bis zum Ort Escalante. Hier suchte ich nach einem freien WLAN. Im kleinen Anasazi StPk wurde ich fündig. Das Besucherzentrum bot freies WLAN an (an die deutschen Richter und Politiker: Hallo wach!).
Südöstlich von Escalante bog ich in die Hole-in-the-Rock Road ein. Ziel sollte der Zebra
Slot-Canyon sein. Auch die HITR Road war eine Naturstraße. Die 8 Meilen auf der Piste bis zum Trailhead waren aber im guten Zustand und kein Problem für meinen PKW.
Auf einem kleinen Platz an der HITR Road konnte ich am Trailhead den Wagen abstellen. Ein gut ausgetretener Trampelpfad führte nach Nordosten zum Harris Wash und damit auch zum Zebra Slot-Canyon.
Die Strecke zum Harris Wash war äußerst fotogen. Die roten Sandsteinwälle und deren Formen erinnerten mich an die South Coyote Buttes. An einer engen Stelle einer Schlucht wurde ein Fangzaun gespannt. Da sollen wohl die Kühe eingefangen werden, die bei einer Sturzflut angespült
werden. Nach kurzen 2,5km befand ich mich vor dem Eingang des Slot-Canyons. Ich ahnte nichts Gutes und leider stand ich bereits nach 15m vor einem unüberwindbaren Hindernis. Hüfttiefes Wasser verbarrikadierte den gesamten Spalt des Canyons. Und durchschwimmen wollte ich nicht.
Also nahm ich Vorlieb mit der Umgebung.
Auf einem nahen Hügel aus hellbraunem Sandstein wanderte ich ein wenig herum und fand sogar einige kleine Flächen mit so genannten Moqui Marbles. Diese mystischen kleinen Kugeln hatten einen Kern aus Sandstein und eine harte Schale aus vulkanischem Gestein.
Auch an diesem Tag kamen wieder Regenwolken bedrohlich auf. Während der Rückfahrt vom Zebra Slot-Canyon erreichten mich glücklicherweise erst an der HW 12 die ersten Regentropfen. Ich fuhr noch einige wenige Meilen weiter bis zur Spencer Flat Road. Am Beginn dieser Naturstraße war eine kleine Fläche, auf der ich über Nacht blieb.
23.08.2016
Der Regen hielt sich in der Nacht in Grenzen. Wenigstens waren die drei Meilen Fahrt auf
der Spencer Flat Road zum Big Horn Canyon ohne Matsch möglich. Ich war zwar im letzten Jahr bereits am Big Horn Canyon, nun wollte ich aber bis zu den Narrows der Schlucht wandern.
Am Trailhead gab es gerade mal Abstellmöglichkeiten für zwei Autos. Da sich aber nur selten
Besucher in diese Gegend verirren, stellte das kein Problem dar. Bereits nach 300m gelangte ich an einen mehere Meter hohen Dryfall. Dieser musste im steilen Gelände umgangen werden. Die nähere Umgebung am Dry Fall bestand jedoch aus griffigem und blankem Sandstein, so dass ich mit etwas Gewandtheit
und sicherem Tritt zur Basis des Dry Falls absteigen konnte. Danach folgte ich dem zunächst noch breiten Big Horn Canyon in südwestliche Richtung. Wegmarkierungen gab es keine, waren aber auch wegen der hohen Canyonwände nicht nötig. Nach 3km wurde der Big Horn Canyon zunehmend enger.
Einen ersten schmalen Canyon-Slot konnte ich noch umwandern. An einem zweiten Slot war weniger das Wasserloch darin und der Abstieg an einem Dry Fall ein Problem, sondern die Höhe. Da ich befürchtete, nicht mehr hinauf zu kommen, versuchte ich diese enge Stelle zu umwandern. Ich konnte zwar auf eine Anhöhe steigen, musste jedoch akzeptieren, dass es nach insgesamt 4,2km nicht mehr weiter ging. Mit einem Bild von den Narrows im Big Horn Canyon aus der Vogelperspektive machte ich mich wieder auf den Rückweg.
Nicht weit entfernt waren die Calw Creek Falls. Am Lower Calf Creek Falls gab es einen
Campground. Dort füllte ich meine Wasserbehälter auf. Den Upper Calf Creek Falls besuchte ich ein zweites mal. Im letzten Jahr war ich am frühen Vormittag am Wasserfall. Das hatte den fotografischen Nachteil, dass er halb im Schlagschatten stand. Da nun Mittagszeit war, wanderte ich nochmals die 1,5km zum Upper Calf Creek Falls. Eine kurze Strecke, die es allerdings in sich hatte, weil es zunächst steil bergab und auf dem Rückweg natürlich wieder steil bergauf ging.
Die weitere Reise folgte der HW 12 nach Norden. An der Kreuzung mit der HW 24 bog ich nach Westen zum Capitol Reef NP ab. Am späten Nachmittag wanderte ich dort den Chimney Rock Trail. Leider war der Himmel
mittlerweile komplett mit Wolken bedeckt. Es regnete zwar
nicht, aber ohne Sonne haben die Fotos im Nationalpark wenig Kontraste. Während der Tour gelangte ich auf eine Aussichtsstelle oberhalb vom Chimney Rock. Dadurch schaute ich aus der Vogelperspektive auf die Formation und erhielt ein herrliches Panorama über die entfernte Umgebung. Während des 7,5km langen Rundkurses nahm ich mehrere fotogene Felsformationen und natürliche Brücken auf. Der Rundweg beinhaltete auch einen kurzen Abstecher in den Spring Canyon.
Nahe am Westeingang vom Capitol Reef NP gab es eine größere Fläche, die als freier Campground verwendet wurde. Dort übernachtete ich.
24.08.2016
Die Temperaturen im Capitol Reef NP waren spürbar niedriger als im Valley of Fire StPk. Während im Valley of Fire die Nachttemperaturen kaum unter 28°C fielen, wachte ich im Capitol Reef bei 7°C auf. Die Fenster waren sogar beschlagen.
Im Westteil vom Capitol Reef floss der Sulphur Creek. Dieser kleine Fluss hatte im Laufe
der Jahrtausende einen tiefen Canyon in die Landschaft geschnitten. An diesem Tourentag wollte ich den Sulphur Creek Canyon durchwandern.
Den ersten Versuch startete ich am Visitor Center vom Capitol Reef NP. Dummerweise führte der Sulphur Creek Wasser. Zum Glück aber nur knöcheltief. Obwohl ich den Sulphur Creek einige male überqueren musste, gelang mir dies mit Hilfe von großen Steinen, die im Flussbett lagen, trockenen Fußes. Nach 1,5km kam ich an einen 3m hohen Wasserfall an. Ich erreichte zwar eine Seite des Wasserfalls, aber erkannte keine Möglichkeit zum Aufstieg. Zu glatt und zu hoch war das Gestein am Katarakt. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Wanderung abzubrechen.
Aufgeben war aber nicht meine Sache. Also fuhr ich zum nördlichen Eingang vom Sulphur
Creek Canyon. Der Zugang zum Sulphur Creek erfolgte von Norden und zunächst durch einen trockenen Wash. Hier waren die Schluchtenwände noch relativ niedrig. Nach 2,3km erreichte ich einen Dry Fall.
Da diesem Wasserfall das Wasser fehlte, konnte ich ihn mühelos umwandern. 200m weiter mündete der Wash in den Sulphur Creek Canyon. Jetzt war er auch wieder da, der Sulphur Creek. Die Canyonwände wurden nun mehrere Dutzend Meter hoch. Dem Namen entsprechend war das Gestein an vielen Stellen schwefel-gelb. Nach Schwefel gerochen hatte es allerdings nicht. Wiederum musste ich den Sulphur Creek an mehreren Stellen überschreiten. Dank der Steine im Flussbett gelang mir das weiterhin ohne nass zu werden. Nach 5,2km stand ich leider wieder vor einem unüberwindbaren Hindernis. Ein 4m hoher Wasserfall war nur mit Hilfe eines Seiles oder einen Sprung in das Aufprallbecken zu meistern. Da kein Seil vorhanden war und ich mit der Fotoausrüstung und dem Rucksack kein Bad nehmen konnte und wollte, war das Ende der Canyonwanderung angesagt. Während des Rückmarsches wurde ich zum ersten mal während einer Wanderung vom Regen überrascht. Glücklicherweise hielt der Schauer nur wenige Minuten an und konnte so nicht für eine unangenehme Springflut sorgen. Vorausahnend hatte ich auch einen Regenschirm im Rucksack. Während der Sommerzeit kann das Wetter im Südwesten der USA fast schneller umschlagen als in den Alpen.
Nach dem Besuch im Capitol Reef NP folgte ich der HW 24 nach Westen. Bei Ritchfield fuhr
ich auf die Interstate 15 nach Süden und kam am Fremont Indian StPk vorbei. Da direkt an der HW gelegen, unternahm ich im StPk einige kurze Wanderungen zu Petroglyphen und Pictogramme, die ich bei einem
früheren Besuch ausgelassen hatte. Die herausragendsten Pictogramme fand ich in der Cave of 100 Hands. Sowohl die geritzten als auch die gemalten indianischen Zeichen waren insgesamt nur noch schwach zu erkennen. Der Zahn der Zeit nagte an den Symbolen.
Bei Beaver verließ ich die Interstate 15 über die SR 21 nach Westen in Richtung Great Basin NP. Da es bereits spät war, unterbrach ich die Fahrt zwecks Übernachtung am Minersville Reservoir.
25.08.2016
An diesem Tag fuhr ich zunächst die fehlenden 100 Meilen bis zum Great Basin NP. Dieser Nationalpark fehlte mir komplett in meiner Sammlung. Obwohl ich bereits fast 20 Reisen in den USA unternommen hatte, reichte es nie für den Great Basin NP. Während dieser Rundreise wollte ich den weißen Fleck auf der Landkarte beseitigen.
Im Great Basin NP fuhr ich zunächst zum Ausgangspunkt der Wanderung zum Baker Lake.
Innerhalb des Nationalparks musste ich hierfür 7km auf einer staubigen Gravel Road hinterlegen. Im Gegensatz zu anderen Schutzgebieten bestanden im Great Basin NP die meisten Straßen nicht aus Asphalt, sondern aus gut befahrbaren Gravel Roads. Um den Baker Lake zu erreichen wurden 9km Wanderweg angegeben. Das alleine war noch
kein Problem. Wie bei Gebirgen üblich, artete auch der Weg zu diesem See zu einer Art Bergbesteigung aus. Sage und schreibe 800 Höhenmeter musste ich überwinden. Der See selbst war der Kraftakt nicht unbedingt wert. Er hatte mangels Niederschläge einen bedenklich niedrigen Wasserstand. Die Gebirgslandschaft war das Beeindruckende auf der Wanderung. Der See selbst war umgeben von einem Amphitheater aus steilen und hohen Felswänden. Nach fast 5 Stunden befand ich mich wieder am Ausgangspunkt der Tour.
Da noch Zeit war, steuerte ich den Wagen zu den nahen Lehman Caves. Für den gleichen Tag erhielt ich eine Eintrittskarte. Eine 60 Minuten Tour kostete 8 $. Leider wurden bei den Führungen an diesem Tag alle Lichter in der Tropfsteinhöhle ausgeschaltet und die Besucher sollten wie vor 100 Jahren mit der Laterne (allerdings batteriebetrieben) in der Hand durch die Höhlen gehen. Damit war natürlich vorprogrammiert, dass ich keine Fotos machen konnte. Dadurch geriet die Höhlentour zum Schlag ins Wasser. Frustriert verließ ich die Lehman Caverns.
Da es sich anbot und ich noch eine Bergwanderung im Great Basin NP plante, blieb ich über Nacht im Nationalpark.
26.08.2016
An diesem Tag stand die Königsetappe der Reise auf dem Programm. Nicht in Bezug auf die Länge, sondern bezüglich der Höhe.
Der Wheeler Peak war mit 3982m der höchste Gipfel im Great Basin NP. Nach dem
Boundary Peak der zweithöchste Gipfel in Nevada. Die Erwanderung eines derart hohen Bergriesen wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die einzige asphaltierte Straße im Nationalpark führte zum Trailhead der Bergtour. Dieser befand sich in 3100m Höhe. Mit anderen Worten: 800 Höhenmeter verteilten sich auf eine Strecke von 7km. Eigentlich eine relativ einfache Aufgabe.
Früh am Morgen lag die Temperatur bei
frischen 10°C. Der Aufstieg führte zunächst durch einen dichten Wald. Auch oberhalb der Baumgrenze war es zwar kühl, aber fast windstill. Solange ich in Bewegung war, machte mir die Frische nichts aus. Nach 4km wurde es spürbar steiler und der Steig leitete über ein schotteriges Gelände. Als der Steig auf einen Bergkamm führte, kam ich plötzlich auf die Windseite. Jetzt wurde es happig. 1,5km musste ich bei um die 10°C gegen einen stürmischen Wind ankämpfen. Ich hatte vorsorglich noch ein langärmeliges Hemd mitgenommen, aber das half gegen den
kalten Wind nicht viel. Ich war kurz davor zitternd vor Kälte die Tour aufzugeben, als ich 200 Höhenmeter unterhalb vom Gipfel in den Windschatten kam. Glücklicherweise lag der restliche Aufstieg und der Gipfel selbst ebenfalls im Windschatten. Ohne Sturmböen war die Temperatur ohne Probleme auszuhalten. Nach 2 Stunden hatte ich 7km hinterlegt und stand auf dem Kulminationspunkt vom Wheeler Peak. Der mit Schotter und großen
Steinen übersäte Gipfel war ziemlich großflächig. Platz für jede Menge Gipfelstürmer war ausreichend vorhanden.
Während des Abstieges war der böige Wind nicht so kritisch, weil er von hinten kam. Da schützte mich der Rucksack. Außerdem konnte ich den windseitigen Bergkamm bergab schneller durchwandern.
Nach fast 13km erreichte ich eine Abzweigung zum Stella Lake. Da ich mich mittlerweile von der Kälte erholt hatte und in der tieferen Lage kaum Wind zu spüren war, entschied ich mich für eine Erweiterung der Wanderroute. Ich folgte der Abzweigung zunächst zum nahen Stella Lake und danach zum Teresa Lake. Vom Campground am Ende der Parkstraße musste ich wieder zum Wheeler Peak Trail aufsteigen, da mein Wagen am Trailhead vom Wheeler Peak abgestellt war. Für die gesamte Strecke hatte ich 19km investiert und war daher nach fast 6 Stunden ziemlich k.o.
Nun stand mir noch der Nachmittag zur Verfügung und den wollte ich nicht komplett mit
Autofahren verbringen. Ich fuhr nochmals zum Besucherzentrum an den Lehman Caves. Einer Angestellten an der
Kasse klagte ich mein Leid, dass ich am Vortag wegen fehlendem Licht keine Fotos in den Lehman Caves machen konnte. Vergeblich verhandelte ich mit ihr über eine Preisreduzierung mit Senior-Rabatt. Wenn es um Entscheidungen geht, muss in den USA immer ein Supervisor ran. Nachdem er mir äußerst ausführlich erklärt hatte, weshalb am Vortag Laternen eingesetzt wurden, bot mir der Supervisor sogar eine 90-minütige Führung für den Seniorenpreis von 5$ an. Damit hat er mich glücklich gemacht. Nun konnte ich die phantastischen Tropfsteinformen in den Lehman Caves visuell und fotografisch genießen.
Ich nahm Abschied vom Great Basin NP und fuhr zur nahen Stadt Ely. Ich konnte es kaum glauben, aber in einem Supermarkt in Ely gab es dickes Toilettenpapier. Bisher fand ich nur hauchdünnes Toilettenpapier vor, dass ich mindestens vierfach übereinanderlegen musste. Ob das ein Toilettenimport aus Deutschland war?
Östlich von Ely übernachtete ich an der HW 50 auf einem Platz, der zur Beobachtung von Vögeln diente.
27.08.2016
Südlich von Ely besuchte ich die Ward Charcoal Ovens. Über eine 7 Meilen lange Gravel
Road erreichte ich diesen historischen Ort. Die sechs großen Meiler waren aus Stein und wurden um 1875 zur Herstellung von Holzkohle errichtet.
Wie so oft, wenn man einen Ort zum wiederholten mal besucht, so erforschte ich auch die Gegend um die Charcoal Ovens genauer. Die angebotene Interpretive Loop hatte schon bessere Tage erlebt.
Beschreibende Hinweistafeln gab es keine mehr und auch der Rundweg verlor sich im dichten Gestrüpp. Einen Bach konnte ich wegen der defekten Brücke nicht überqueren.
Eine zweite Wanderung auf den Rocky Point war erfolgreicher. Hinter den Charcoal Ovens erhob sich der felsige Hügel. Über eine weit ausholende Schleife erreichte ich die höchste Stelle vom Rocky Point. Eine kurze
Klettereinlage brachte mich auf den höchsten Felsen. Dort hatte ich ein umfassendes Panorama auf die Meiler und die Umgebung.
Das nächste Ziel der Tour war der Spring Valley StPk. Über die HW 93 erreichte ich zunächst Pioche. Dort stellte ich an einer Tankstelle fest, dass sich am linken Vorderrad des Autos ein Stück Profil ablöste. Den Reifen konnte ich nicht wechseln, da anstelle eines Ersatzrades nur ein schwachsinniges Pannenset im Kofferraum lag. Falls ich früher als geplant in Las Vegas eintreffen sollte, plante ich einen Umtausch des Leihwagens. In der Zwischenzeit verzichtete ich auf Naturstraßen und fuhr nicht schneller als 60 mls/h.
Von Pioche fuhr ich nach Osten zum Spring Valley StPk. Bereits die Fahrt auf der SR 322 durch den Horsethief Gulch ist geologisch
gesehen hoch interessant. Die Schlucht wird durch hohe Lavafelsen eingegrenzt.Hauptattraktion im Spring Valley StPk war das
Eagle Valley Wasserreservoir. Es schien biologische Probleme mit dem kleinen Stausee zu geben. An vielen Stellen wurde Luft in den See gepumpt. Wahrscheinlich war der künstliche See dabei zu eutrophieren.
Vom Eagle Valley Reservoir führte eine Graded Road nach Nordosten durch den Meadow Valley Wash. Das war ein breites Tal, das sich eigentlich nicht als klassischer Wash darstellte. Die Graded Road sollte man eigentlich zu Fuß entlang gehen, auch wenn man ab und zu wegen der vorbeifahrenden Autos Staub schlucken muss. An der Nordseite der Straße gab es viele interessante Felsformationen aus Vulkangestein. Diese waren zunächst dunkel und wurden
später fast weiß. Im Gegensatz zu meinem ersten Besuch vor mehr als 10 Jahren, durfte ich diesmal über den so genannten Rock Cabin Trail zu fotogenen Felsformationen aus hellem Bimsgestein wandern. Zwei Ranger erlaubten die Tour, obwohl sie gerade den Wanderweg vom Gestrüpp frei schnitten. An einer Felswand legte Erosion das helle Bimsgestein (Tuff) frei und zerfurchte es in interessante Formen.
Zwei ältere Steinhäuser, alte Gegenstände für den Ackerbau und ein Root Cellar demonstrierten das Leben im Meadow Valley Wash vor ungefähr 100 Jahren.
Die weitere Fahrt auf dieser Reise folgte der HW 93 weiter nach Süden. Am Cathedral Gorge StPk legte ich einen Stopp zwecks Übernachtung ein.
28.08.2016
Auch der Cathedral Gorge StPk bedeutete kein Neuland für mich. Trotzdem unternahm ich
in diesem Schutzgebiet zwei Wanderungen von jeweils 5km Länge. Wie Kathedralen ragten in diesem Statepark die erodierten Lehmformationen in den Himmel.
Zunächst erwanderte ich über den Juniper Trail den Norden des Parks. In diesem Teil befanden sich die fotogensten Erosionserscheinungen. Im Süden erforschte ich tief eingeschnittene enge Regenwasserdrainagen, die wie Slot Canyons wirkten. Sie wurden zwar als Canyon Caves oder Cathedral Caves bezeichnet, waren jedoch nach oben offen. Einige der Einschnitte waren derart eng, dass
ich nicht durchgehen konnte. Während der Wanderungen bewegte ich mich zwar über Lehmboden, dieser war jedoch steinhart. An den Hängen lagen oft kleine Steinchen auf dem harten Lehmboden. Prompt rutschte ich an einer Stelle auf den losen Steinchen aus und schürfte mir die Unterarme etwas blutig. Trotz der vielen Erosionserscheinungen im Cathedral Gorge StPk fand ich kaum Caprocks. Lediglich dreimal wurde ich fündig.
Nach dem Besuch des Cathedral Gorge StPk fuhr ich die HW 93 weiter nach Süden. Ich
wollte noch einige Stellen anfahren, die ich mit meiner Vereinskollegin ausließ. Diese befanden sich in der Lake Mead Rec Area. Über die HW 93 und die Interstate 15 gelangte ich nach Overton. Dort begann die so genannte North Shore Road. Diese leitete als asphaltierte Straße an der Nordseite vom Lake Mead entlang. Vom Stausee selbst war allerdings nichts zu sehen. Bis zum Nachmittag schaffte ich noch die Strecke bis zur Redstone Picnic Area.
Südlich der Picnic Area hatte Erosion große Felseninseln aus rotem Sandstein frei werden lassen. Hier fand ich etliche kleine natürliche Brücken. Viele Stunden hätte ich in dem Felsenwirrwarr herumsteigen oder -klettern
können und ich hätte immer wieder neue fotogene Felsformationen entdeckt.
Während einer Tour von fast 4km fotografierte ich 25 kleine Arches. Kaum sah ich eine Arch und drehte mich um, entdeckte ich in unmittelbarer Nachbarschaft einen weiteren natürlichen Bogen. Dutzende von Arches fotografierte ich nicht, weil der Hintergrund die gleiche Farbe hatte und die Felsöffnung dadurch kaum zu erkennen war. Die Redstone Picnic Area erinnerte mich ein wenig an die Alabama Hills in Kalifornien. Auch dort fand ich jede Menge kleine Felsbögen. Nur bestand dort das Gestein aus braunem Gneis.
Da ich noch Arches fand, die bei Sonnenaufgang besser in der Sonne standen, entschloss ich mich zu einer Übernachtung auf der Picnic Area.
Es war bei dieser Gelegenheit interessant, die Besucher auf der Redstone Picnic Area zu beobachten. Ein Amerikaner interessierte sich gar nicht für einen schattigen Platz. Er parkte sein Auto gerade mal 2m neben einem Schatten ab, ließ seine Frau im Auto sitzen und ging für 10 Minuten auf Fototour. Er ließ seine Frau zwar in der Sonne sitzen, stellte aber wenigsten den Motor ab.
Selbst als am Abend kaum ein Auto auf dem Parkplatz stand, rangierten einige Besucher, obwohl sie sich mangels Autos hätten quer stellen oder zwei Parkplätze in Beschlag nehmen können.
Mir ist aufgefallen, wenn nur ein oder zwei Autos auf einem großen Parkplatz stehen, suchte ein Dritter den am weitest entfernten Abstellplatz. Wenn ein Parkplatz fast voll ist, stellen sie sich freudig überall hin - Hauptsache man hat überhaupt einen Platz.
29.08.2016
Da war sie nun wieder, die Hitze in der Nacht. Die Nacht zuvor sank wenigstens nach Sonnenuntergang die Temperatur auf schlafverträgliche 15°C. In der Nähe vom Valley of Fire schwitzte ich wieder in der Nacht bei 25°C.
Früh am Morgen unternahm ich eine zweite Wanderung durch die Sandsteininseln in der
Redstone Picnic Area.
Die zweite Tour sollte 3,3km lang werden. Über welliges Terrain wanderte ich die größten Felseninseln ab. Es war nicht einfach, die Arches zu finden, die ich am Vortag bei ungünstigem Sonnenstand antraf. Aber auch während der zweiten Wanderung fotografierte ich weitere 17 natürliche Brücken.
Danach war mein Hunger nach Arches zunächst gestillt. Ich wusste, dass einige
Meilen weiter westlich weitere Arches zur Begutachtung anstanden. Die Fahrt ging
daher auf der North Shore Road weiter nach Westen. Am Milepost 18 sah ich im Norden rote Sandsteinformationen. Bei jenen Felsen handelte es sich um das so genannte Bowl of Fire. Diese Stelle wurde im Internet für seine vielen Arches hochgelobt.
In einer Parkbucht am Milepost 18 stellte ich meinen Leihwagen ab und marschierte in
Richtung Bowl of Fire. Ab und zu konnte ich mich anhand von Trampelpfaden orientieren.
Aber erst auf dem Rückweg fand ich den einfachsten Streckenverlauf. Auf dem Hinweg musste ich zwei Trockenbette durchqueren. Nach 2km hatte ich sozusagen das Tor zur Bowl of Fire erreicht. Dieses bestand aus einem Taleinschnitt mit großen übereinander getürmten Felsen. Nach einer kurzen Kletterpartie stand ich vor einer Wand aus rotem Sandstein. Der Sandstein lag in einem Talkessel. Ich versuchte die Gegend mit System von Süd nach Nord zu erforschen. Das erforderte natürlich den
Aufstieg über steile Hänge und das Kraxeln über solides Felsgestein.
Was die Ergiebigkeit von Arches anbelangte, war die Bowl of Fire ein wenig enttäuschend. Die einfach zu erreichende Redstone Picnic Area war diesbezüglich ergiebiger. Lediglich die Farbgestaltung des Sandsteins war im Bowl of Fire vielseitiger. Auch in der Bowl of Fire waren viele Arches auf Grund des farbgleichen felsigen Hintergrundes mehr oder weniger "unsichtbar". Etwas Außergewöhnliches fand ich trotzdem. An einer Stelle lagen viele kleine Kugeln aus Sandstein. Diese erodierten wahrscheinlich im Laufe der Jahrhunderte aus den umliegenden Gesteinschichten.
Für den letzten kompletten Reisetag hob ich mir den Mount Charlston in den Spring Mountains auf. Da ich hierfür durch Las Vegas fahren musste, wollte ich bei dieser Gelegenheit den defekten Reifen wechseln. Das hätte ich besser nicht gemacht.
Zunächst musste ich fast durch ganz Las Vegas fahren, weil die North Shore Road im Prinzip im nördlichen Bereich der Riesenstadt endete (als Lake Mead Blvd) und der Flughafen im Süden liegt. Endlich am Autoverleiher angekommen, wollten die mir nicht den Reifen austauschen, sondern einen neuen Wagen geben. Das würde schneller gehen. Allerdings sollte ich vorher volltanken, weil ich sonst die Tankgebühren auferlegt bekäme. Also fuhr ich wieder raus und zur nächsten Tankstelle. An der Tankstelle musste ich allerdings auch meine Sachen einigermaßen transportfähig zusammenpacken, weil ich den Wagen leer übergeben musste. Der alte Wagen wurde danach anstandslos angenommen und der neue Wagen sofort übergeben. Dessen Tank war allerdings nicht komplett voll. Auf der Interstate 15 musste ich dann nach Norden in Richtung Spring Mountains fahren. Drei Meilen vor der Abfahrt auf die HW 95 war die Fahrt abrupt zu Ende. Bei fast 40°C stand ich wegen eines Unfalls im Stau. Da half nur noch die Klimaanlage. Für lächerliche drei Meilen benötigte ich 45 Minuten. Als ich die Abfahrt der HW 95 endlich erreichte, zog die Geschwindigkeit wieder an und prompt verfehlte ich die Ausfahrt im Wirrwarr der Abfahrten und Schilder. Einfach U-turn machen war bei den vielen Hochbrückenschleifen nicht drin. Also quälte ich mich einige Meilen durch den Stadtverkehr, bis ich wieder eine Auffahrt zur HW 95 fand.
Ziemlich entnervt erreichte ich über die HW 95 und die SR 157 (Kyle Canyon Road) endlich die Spring Mountains. Am Trailhead für den Mount Charleston übernachtete ich. Statt horrende 40°C durfte ich in der Nacht bei angenehmen 15°C schlafen.
30.08.2016
Normalerweise ruht man sich am letzten kompletten Reisetag aus und ordnet seinen Koffer.
An diesem Reisetag wollte ich jedoch noch die Königstour in Bezug auf dessen Länge
unternehmen. Mount Charleston ist der höchste Berg in den Spring Mountains. Nur ungefähr 40 Meilen nordwestlich vom Moloch Las Vegas war er mit 3632m immerhin der 8-höchste Gipfel in Nevada. Auch Mount Charleston war trotz seiner Höhe ein so genannter erwanderbarer Berg. Er benötigte keine bergtechnische Erfahrung. Lediglich die Strecke von insgesamt 26,5km erforderte in der dünnen Luft eine gute Kondition. Auch der Höhenunterschied von 1200m verlangte eine entsprechende Ausdauer.
Da die kürzere Südroute wegen eines Buschfeuers seit 2013 geschlossen war, musste ich
mit der Nordroute vorlieb nehmen. Das Streckenprofil zum Mount Charlston
gestaltete sich ein wenig seltsam. Die ersten 5km waren recht steil und brachten mich auf 3100m. Danach ging es für 12km in Wellen auf eine Höhe von nur 3400m. Die letzten 1,5km und 200 Höhenmeter waren dann wieder sehr steil. Außerdem verlief die Strecke in einem großen Bogen. Einige Passagen führten an tiefen Abgründen entlang. Der Wanderweg war aber breit genug mit genügend Respektabstand zum Hang.
Viele weit ausholende Serpentinen entschärften unterhalb vom Gipfel das steile Gefälle. Nach insgesamt 13,5km und fast 4 Stunden stand ich auf dem Kulminationspunkt vom Mount Charleston. Gleich zwei amerikanische Flaggen und eine Wetterstation zierten den breiten Gipfelaufbau. In einem Metalltornister steckte ein zerfleddertes Gipfelbuch. Im Gegensatz zum Wheeler Peak war die Temperatur auf dem Mount Charleston angenehm mild. (Auf dem Gipfelportrait deute ich auf mein Schweißband, dass die Farben der deutschen Flagge trägt.)
Die Aufstiegstrecke musste ich auch für den Abstieg nehmen. Ich war an diesem Tag die zweite Person auf dem Gipfel und mir kamen lediglich noch drei Gipfelaspiranten entgegen. Nach langen 7:45 Stunden erreichte ich wieder den Parkplatz am Trailhead. Wegen der angenehmen Temperaturen blieb ich eine weitere Nacht auf dem großen Parkplatz am Trailhead zum Mount Charleston.
31.08.2016
Am Abreisetag konnte ich mir viel Zeit lassen. Der Rückflug war erst für 20:00 geplant. In aller Ruhe packte ich am Trailhead zum Mount Charleston meinen Koffer und die
Reisetasche. Ich war die einzige Person auf dem Parkplatz und so störte mich niemand. Auf der Fahrt zum Flughafen hielt ich im Norden von Las Vegas an einem Einkaufszentrum an, um noch einige Sachen für die Verwandtschaft zu kaufen. Mit voll betanktem Wagen erreichte ich die Leihwagenfirma und übergab das Auto.
Im Flughafen erfuhr ich nach dem Check-In, dass das Flugzeug eine Stunde Verspätung hatte. Weil es in Frankfurt einen sicherheitsrelevanten Fehlalarm gegeben hatte, verzögerte sich der Abflug der Maschine in FFM um besagte Stunde.
Ich döste am Gate vor mich hin, als plötzlich 2 Zollbeamte auf mich zukamen. Sie forderten mich auf mitzukommen. Ich dachte zunächst, irgend etwas wäre mit meinem Koffer nicht in Ordnung. Nachdem wir durch zwei Türen gegangen waren, warteten vier mutmaßliche Zivilpersonen auf uns. Erst am Ziel der Wanderung angekommen, wurde mir bewusst, dass es sich um vier in zivil gekleidete Sicherheitsbeamte handelte. Diese verhörten mich dann in einem kleinen Raum. Sie zeigten mir Fotos von zwei Personen und fragten mich, ob ich diese kennen würde. Weil insbesondere eine Person im gleichen Monat wie ich den ESTA-Antrag gestellt und wir den Hin- und Rückflug gemein hatten, gingen sie davon aus, dass wir zusammen gehörten. Was jene Person verbrochen hatte, sagten mir die Sicherheitsbeamten nicht. Mein Kabinengepäck wurde auf den Kopf gestellt und meine Geldbörse durchsucht. Ich musste mitteilen, wo ich mich an jedem Tag aufhielt (zum Glück hatte ich Aufzeichnungen) und was ich fotografiert hatte. Der Wortführer der Gruppe mokierte sich insbesondere darüber, dass ich mich nicht wie angegeben am ersten Reisetag im Motel 6 aufhielt. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich eigentlich keinen Übernachtungsort angeben kann, weil ich ohne tägliche Fixpunkte durch die USA fahre. Er ließ sich auch nicht davon überzeugen, dass es der Sicherheit nicht zuträglich ist, wenn man die erste Nacht in dem Ort verbringt, den man bei der Einreise angibt. Denn danach verliert sich ohnehin jede Spur.
Schließlich musste auch der Chef der Truppe erkennen, dass ich ein harmloser Tourist war und die beiden Zollbeamten eskortierten mich wieder zum Gate. Wenn der Flug keine Stunde Verspätung gehabt hätte, wäre es eng für mich geworden.
Zum Ausgleich der Flugverspätung durften auch die Reisenden der Economy Class aus allen Spielfilmen (statt 4 mit minderer Qualität) wählen.
Der ansagende Flugbegleiter war von der lustigen Sorte. Dieser hatte unter anderem folgende Sprüche:
"Das Rauchen in der Toilette ist zwecklos, wir haben dort Videokameras aufgestellt."
"Unsere Flugzeit beträgt 10 Stunden (Sprachpause), 59 Minuten und 15 Sekunden."
"Entschuldigen Sie bitte das harte Aufsetzen der Maschine, aber unsere Co-Pilotin ist noch in der Lernphase."
"Bitte bleiben Sie noch so lange angeschnallt, bis wir an unserem Haltepunkt angekommen sind und die Triebwerke ausgeschaltet sind. Bitte bedenken Sie, dass unsere Piloten besser fliegen können als fahren."
Zahlen für die Statistik:
Reisedistanz: 2050 Meilen (3280km)
Benzinverbrauch: 44,8 Gallonen (169,6L)
Durchschnittsverbrauch: 42,4Meilen/Gallone (5,6L/100km)
Wanderdistanz: 276km
Zwei Berge habe ich bestiegen.
Die längste Einzelstrecke beträgt 26,5km.
Die Trekkingschuhe hielten zwar durch, aber das Profil ging gegen Null. Zusätzlich riss eine Halterung für die Schnürsenkel. Ich habe die Schuhe daher nach drei treuen Jahren in den USA entsorgt. Ein T-Shirt bleichte durch den salzigen Schweiß aus und verblieb ebenfalls in den USA.
weitere Infos unter:
www.antonflegar.de
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